Autor: piri

In Momenten, in denen ich an mir und meiner Arbeit zweifle und meine, nichts Gutes auf die Reihe zu bekommen, denke ich daran, mir kurz das, was ich schon geschafft habe, anzuschauen. Dann geht's wieder. | ✨ Likes✨ sind okay, Kommentare sind herzlicher willkommen.

Guten Morgen

Was für eine langweilige Überschrift? Was für ein langweiliger Start in den Tag? Wäsche sortieren an einem Sonntag in der früh! Ich stelle fest, dass immer Schwund ist. Der Behindertenparkausweis ist hoffentlich nicht irgendwo ‚vergessen‘ worden. Das ist ein amtliches Dokument! 

Mein Töchting ist wach. Sie singt ihre Winnewinnewupplieder und scheint völlig genesen. Der Kerle pennt. Darf er! „Du Mama,“ sagt Wiebke, „lass das mit der Ersatzmilch bleiben. Die schmeckt mir nicht!“ Ich habe doch jetzt tatsächlich die Hafermilch weggekippt. 

… ich schreibe nicht weiter – langweilig. Eigentlich ist es schön, wenn nichts passiert. Eben auch keine Katastrophen!

Summerhill

Alexander Sutherland Neill und seine Demokratische Schule Summerhill! Als ich vor sehr vielen Jahren mit Carsten schwanger war, hatte ich einen Traum. Mein Kind sollte nicht zwangsbeschult werden, es sollte frei lernen dürfen, was es wollte. Mein Vater zeigte mir einen Vogel: „Tochter, du hast utopische Vorstellungen!“ Aus seiner Sicht total verständlich, war doch er,  sein Vater, sein Großvater und vermutlich auch andere Vorfahren Lehrer an preußischen Schulen – Zucht und Ordnung.  Nichts mit freiem Lernen, wann das Kind es will, sondern streng nach Lehrplan mit dem Rohrstock in der Ecke. Ich versuchte meinem Vater zu erklären, dass jedes Kind ohne Zwang und freiwillig sehr viel besser lernt, als es bei mir praktiziert wurde. Ich gab ihm Die grüne Wolke zu lesen.  Er fand den Roman brutal. Ich übrigens auch!

Ich habe das Buch wieder gefunden. Es sieht verheerend aus. Stockflecken und total zerlesen. Ich weiß die Handlung nur noch rudimentär und was Pyecraft  will – keine Ahnung mehr. Erinnerung ist nur sehr präsent, dass ich meine vielen Kinder frei aufwachsen lassen wollte. MamS* ging mit mir konform. Wir wären nach Schottland ausgewandert! Gekommen ist es ganz anders. Unsere beiden Kinder wurden mit einem seltenen Gendefekt geboren und ich war froh, dass vor mehr als vierzig Jahren mein Sohn überhaupt in eine Schule gehen konnte. Es war damals keine ‚Hilfsschule‘, es war in Hannover eine eher aufmüpfige freie , keine staatliche Schule. Wir sind dann umgezogen und das blöde Schulsystem in Baden-Württemberg griff. Carsten hätte – aber hätte, hätte, Fahrradkette – viel mehr erreichen können, wäre er nicht nach Schema F beschult worden. Die Waldorfschule war damals leider auch noch keine Option. 

Summerhill war ein Traum von mir. Und jetzt warte ich bis die Junioren mir Zeit geben, dann lese ich noch einmal Die grüne Wolke.

Harry Rowohlt, der geniale verrückte Mensch, hat das Buch übersetzt und F. K. Waechter hat es illustriert – beide verehre ich auch sehr. 

*Mann an meiner Seite

schmuddelig

… aber nicht großartig krank, nur ein bisschen malade sind die Junioren wieder heimgekommen. Dafür mit kaputter Brille, unrasiert, mit leicht verfilzten Haaren und un petit Bauchweh! Wiebkes Rollstuhl klebt und Carsten seiner ist statt schwarz, leicht eingetrübt grieselgrau vor lauter staubigen Dreck. Sie waren aber auch auf dem Bauernhof! Wenigsten die Laune ist gesundheitsabgezogen fantastisch gut.

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