Gedanken, Gedicht

Tagebuch

Die Wolken treiben dahin
an diesem Morgen, wie die
Worte in meinem Herzen,

bis sie verschwinden, wie die
Wolken in diesen Morgen,
der Morgen in diesen Tag,

und der Tag in den Sätzen:
Das war eine Wolke oder
das war ein Morgen

verschwunden sein wird.
Ich denke, daß alles endet,
indem es beginnt,

und es ist Montag, und die Dinge
verschwinden, und ich gehe
aus dem Haus, über die

Straße, über den Platz, deine
Bemerkung erinnernd: „Unsere Liebe
ist wirklich“, wie dieser Morgen,

diese Wolken, dieser Tag,
wie die Worte in meinem Herzen
wirklich wirklich

gewesen sein werden

© Kurt Drawert

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Meine Wolken haben sich verdichtet in einen grauen Himmel. Es ist ja nicht so, dass ich grau nicht mag. Ich finde diese Farbe sogar sehr spannend. In keiner anderen gibt es interessantere Schattierungen. Ganz hell, ganz dunkel. Fröhlich, trist, fast neutral, asphaltgrau, graue Strähnen, fast schwarze anthrazitgraue Gedanken. Weiße Schlieren im mittelgrau – und dann ein roter, blutroter Klecks …

Veröffentlicht von piri

✨ In Momenten, in denen ich an mir und meiner Arbeit zweifle und meine, nichts Gutes auf die Reihe zu bekommen, denke ich manchmal daran, mir kurz das, was ich schon geschafft habe, anzuschauen. Dann geht's wieder. ✨