Behinderung, Fragen

Frage

Habt ihr euch schon einmal gefragt, wie oft ihr am Tag Danke sagt?

Früher habe ich mich viel weniger bedankt. Dann wurden meine Kinder geboren und ich fing an Danke zu sagen und fühlte mich sehr wohl damit. Es war nicht übermäßig, aber immer sehr ehrlich und von Herzen kommend. Als mein Mann starb begann ich mich häufiger zu bedanken und seit ich mehr und mehr auf fremde Hilfe angewiesen bin, ertappe ich mich – so kommt es mir jedenfalls vor – dass ich mich für alles bei jedem bedanke. Das tut mir wiederum nicht wirklich gut, es macht mich klein. Ich fühle mich klein.

Jetzt war mein Bruder ein paar Tage bei mir, geholfen hat er mir nicht obwohl ich krank war und noch bin. Er hat kein einziges Mal Dankeschön gesagt. Er ist anders, vielleicht – ich vermute es – auch Autist, jedenfalls benimmt er sich so. Ich bin ihm nicht böse. Aber ein bisschen traurig bin ich schon. Er hat es nicht gelernt. Mich hat sein nichtdankesagen sehr nachdenklich gemacht. Lernen wir automatisch in der Kindheit diese Art Höflichkeit ganz nebenbei, oder muss sie uns beigebracht werden?

Behinderung, Junioren, Kuddelmuddel

Ein S bitte

Die Massen und die Maßen können es nicht fassen, warum man sie so anders schreibt.
Kaiserschmarrn auf jeden Fall in Maßen genießen, in Massen wär‘s zu viel des Guten.
Dann würd der Bauch arg spannen, Genus* ist das nicht! |  *da kommt das s hin.

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Aus dem kleinen Nachbarstädle überm Berg kamen gestern Abend stinkende Rauchwolken zu uns geweht. Eine Lagerhalle mit kleinen Elektrofahrzeugen brannte bis auf die Grundmauern ab. Nina hat uns gewarnt! Wir sollten Fenster und Türen schließen und nicht draußen sein. Die Polizei schätzt den entstandenen Schaden auf etwa zwei Millionen Euro. Auch unsere Feuerwehr von Gegenüber ist erst kurz vor Mitternacht wieder eingerückt. Der Kerle fand‘s spannend – ich eher nicht!

Kuddelmuddel

eigentlich nicht

Eigentlich wollte ich ja heute gar nichts mehr schreiben – es ist viel zu heiß und mein Töchting kommt aus ihrem Zimmer nicht raus. Sie zieht sich zurück. Sie kann das. Sie macht das, was sie will. Macht ihr Ding, ohne Rücksicht auf andere nehmen zu müssen. Heute ist Sonntag, da kann sie das. Da braucht sie keine Kompromisse machen. Ich beneide sie darum.

Ich stecke in einem Meltdown – noch immer, und das seit mindestens zwei Tagen. Nicht leicht für mich. Nicht leicht für meine Mitmenschen. Sogar äußerst doof für meine Mitmenschen, denn sie bekommen es ab – meine Ausbrüche. Es sind zwar keine Wutausbrüche, wie bei autistischen Kindern. Aber schön ist das gewiss dennoch nicht. Für alle nicht. Mein Adrenalinspiegel geht in die Höhe, der Stresspegel steigt und ich könnte innerlich platzen.

Freitag ist etwas passiert, das mich überfordert hat. Ich habe mich ausgenutzt gefühlt. Was war, tut nicht zur Sache. Nur, dass viel zu viel auf mich eingestürmt ist. Etwas entladen hat es sich gestern. Eine sehr liebe Person hat es zu spüren bekommen. Mir tut das sehr leid, nützt aber nichts. Noch heute bebe ich innerlich. Jetzt auch, wegen der berechtigten Kritik. Wenn ich nicht einen Freiraum für mich finde, dann wird’s schlimm.

An meinen Kindern, seid gewiss, werde ich nichts abladen. Ich brauche Zeit zur Ruhe zu kommen, runterzufahren und ich brauche verständnisvolle Menschen an meiner Seite. Aber, wie soll das gehen, wenn ich jeden vor den Kopf stoße. Dass ich mich zusammenreißen soll, weiß ich selber, nur ist das ein weiterer Overload

Was war zuerst da: Das Huhn oder das Ei?