Kuddelmuddel

Ameisen

Angst

Der Emil hat in seinem Blog einen Text, dass die Angst ein Raubvogel sei. Schön, kräftig mit weiten Schwingen. – Nein, meine Angst ist kein Raubvogel, kein wunderschöner Adler, der majestätisch am Himmel kreist und auf Beute lauert. Mit solch einer Angst könnte ich umgehen, hätte Respekt vor ihr und würde sie gar bewundern. Greifvögel sind erhabene Tiere.

Meine Angst ist ein Ameisenvolk – überall und nirgends, es kriecht in jede Ritze, in jedes kleine Loch und immer kommen noch mehr und noch welche. Die Angst vermehrt sich und kaum habe ich einige wenige abgestreift, kommen doppelt so viel nachgerückt. Sie beißen mich, saugen an mir, schicken Kundschafter zurück in den Bau und noch mehr kommen. Ich kann nicht weglaufen, ich bin gelähmt von ihrem Gift. Ich werde sie alleine nicht los, ich wünschte mir Hilfe, wünsche mir, dass mir jemand diese sechsbeinigen Viecher abstreift …

Gedanken, Gedicht

verlieren und finden

Ich habe mich verloren
will mich suchen
in der Welt

Will mich finden
im Gebüsch
der Gedanken

Ich habe mich gefunden
suchend
in der Welt

Nur meine Gedanken
verlieren sich
im Nirgendwo

© petra ulbrich

Behinderung, Gedanken, Junioren, Kuddelmuddel

sutsche piano

In diesen Tagen geht’s nur langsam und dennoch liegen oft die Nerven blank. Der Aushilfsbusfahrer guckt mich mit großen braunen Augen an und hat überhaupt keine Ahnung, wie er die Junioren ins Fahrzeug setzen soll. Erst kommt er zu spät, dann findet er den Weg nicht zur Haustür und tragen darf er auch nicht – Himmel, warum macht er dann diesen Job? Wiebke was not amused, sie hat klipp und klar gesagt, dass sie nicht nur behandelt, sondern dass ihr respektvoll begegnet werden soll. Aber es ist ja morgens schon so warm …

Wer jetzt noch gut denken kann, der ist zu beneiden. Ich bekomme nichts auf die Reihe, kann kein Buch lesen, muss meckern, dass die Junioren ausreichend trinken, muss für drei denken, dass wir durch diese heißen Tage kommen. Ob es gut ist, diese Frage stellt sich mir nur am Rand. Wir sind mitten im Klimawandel und ich habe Bedenken, ob wir das noch umdrehen können.

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#MeTwo – Alltagsrassismus in Deutschland. Ich erkenne Parallelen zu behinderten Menschen, auch diese werden ausgegrenzt und teilweise beleidigt. Carsten wurde auch schon als Affe bezeichnet. Denkt mal nach: Wie sehen wir Menschen, die anders aussehen? Wie begegnen wir anderen, die nicht in unser Weltbild passen?