Allgemein

was vom Tag hängen bleibt

Wenn Sonntage so dahinplätschern und dann unversehens Fahrt aufnehmen, weil ich einen Termin vergessen habe, dann können Turbulenzen entstehen, die einerseits schön aber andererseits sehr anstrengend sein können. Besonders dann, wenn die Junioren sich überrumpelt fühlen! 

Heute habe ich sie beide sehr bewundert, wie souverän sie die Situation gemeistert haben. Nach anfänglichen Zicken – wirklich nur sehr kurz und für Wiebke in einer moderaten Tonlage, Carsten hat sogar freiwillig seine Legobauteile ad acta gelegt – hatten sie große Freude an dem kleinen Ausflug. 

Ich liege schon im Bett – jetzt – bin fix und kalone, will schlafen und bin total aufgekratzt! Im wahrsten Sinne des Wortes. Meine Fingernägelsäume sind zum Teil richtig blutig. Erinnerungen steigen hoch. Das hatte ich als Kind und erwachsende Frau sehr häufig, immer dann, wenn meine überschießende Energie kein Ventil hat. Morgen muss ich mir vermutlich Verbandsmaterial kaufen, aber auch einen schönen neuen Schreibblock …

 

Gedanken, Gedicht

absolut geil

Nicht mein normaler Sprachgebrauch, aber dass Demonstrationen gegen rechts wegen Überfüllung  – zum Beispiel in München – abgebrochen werden, das ist supergeil! 

Nachtrag um 16:40

Heute zwischen Gestern und Morgen

Wie Gestern und Morgen
sich mächtig vermischen!
Hier ein Stuhl – da ein Stuhl –
und wir immer dazwischen!
Liebliche Veilchen im März –
Nicht mehr.
Proletarier-Staat mit Herz –
Noch nicht.
Noch ist es nicht so weit.
Denn wir leben –
denn wir leben
in einer Übergangszeit –!

Geplappertes A – B – C
bei den alten Semestern.
Fraternité – Liberté –
ist das von gestern?
Festgefügtes Gebot?
Nicht mehr.
Flattert die Fahne rot?
Noch nicht.
Noch ist es nicht so weit.
Denn wir leben –
denn wir leben
in einer Übergangszeit –!

Antwort auf Fragen
wollen alle dir geben.
Du mußt es tragen: ungesichertes Leben.
Kreuz und rasselnder Ruhm –
Nicht mehr.
Befreiendes Menschentum –
Noch nicht.
Noch ist es nicht so weit.
Denn wir leben –
denn wir leben
in einer Übergangszeit –!

Theobald Tiger alias Kurt Tucholsky

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Gedicht

als Kind

Als Kind wusste ich nichts.
Als Teeny hatte ich keine Ahnung.
Als junger Erwachsener kannte ich nur schwarz-weiß.

So war ich viele Jahre ein Klugsch…

Dabei wusste ich immer weniger.
Dann war ich verunsichert.
Jetzt dämmert mir eine Ahnung.

Morgen will ich es
Weisheit nennen
können.

© petra ulbrich