Nein, zum Krieg will ich nichts schreiben! Viel zu aufwühlend. Angst habe ich keine, dass diese Eskalation zu uns rüberschwappt, sehr emotional bin ich. Immer wieder laufen mir Tränen und wenn Carsten fassungslos fragt, dann weiß ich oft keine Antwort für ihn, weil ich ja für mich selbst keine habe.
Dann ist dieses schöne Spaziergehwetter mit wärmender Sonne und ich vergesse für einen Moment die frierenden Menschen an der ukrainischen Grenze. Wir singen und freuen uns.
Dann kommt ein unerwarteter Anruf: der Proberaum der Band muss für Flüchtlinge geräumt werden. Ganz nah kommen sie. Sie sind nicht mehr weit weg. Ist es der Krieg auch nicht? Ein neuer Proberaum ist schon gefunden – vielleicht sogar besser, weil an einem Jugendzentrum angeschlossen. Allerdings noch weiter weg vom Dörfchen.
Aber die Flüchtlingskinder können ja noch nicht einmal zur Schule gehen und ich mache mir Gedanken ums Musik machen.
Alles relativ – und die Coronazahlen steigen auch wieder …
19:28 Uhr Nachtrag am Abend: sämtliche Technik im Haus macht das, was es will und das deckt sich nicht mit dem, was ich will! Die Junioren reden beide! Nicht miteinander. Eher gleichzeitig mit mir. Das Töchting in ihrem Zimmer, der Kerle auf dem Teppich und beide heute sehr undeutlich, fast schon nörgelig. Beide Tablet mucken – die Herrschaften hatten vergessen die Dinger aufzuladen. Jetzt geht es nicht schnell genug und: „Mama kannst du das nicht beschleunigen?“