Familie, Gedanken

mögen, mag, gemogen

Ich mag das nicht, wenn man mich nicht mag! O weh, was mache ich mir mein Leben selber schwer. Wer kann denn jeden mögen? Schon als Kind habe ich mich in mein Schneckenhaus zurückgezogen wenn mich eine vermeintliche Freundin links liegen ließ. „Ich hab´ nichts gemacht!“ Auch wenn die Freundin mich offensichtlich gemobbt hat, meine Mutter – die das möglicherweise mitbekommen hat – hat mich nie verteidigt. Mein Vater schon eher. Meine Mutter war immer der Meinung: „Das musst du alleine schaffen!“ Auch schon mit sechs Jahren. So habe ich eigentlich gar keine Freundin gehabt. Vermutlich eher aus dem Grund, dass ich mich immer eingeigelte habe und der hinterste Beobachtungswinkel mein liebster Platz war. Eher weniger damit, dass niemand etwas mit mir zu tun haben wollte. Allerdings habe ich so manches Geschehen schon scharf kommentiert und das hat selten gut gefallen.

Mein Sohn ist ein Menschenfreund – er mag Menschen, ohne jeden Punkt und Komma. Er geht auf jeden zu, der ihn nur aus dem Augenwinkel anguckt. Sein Charme ist überwältigend. Wenn er grinst, dann von Ohr zu Ohr.

[…] und jetzt ruft das bisschen Haushalt!

übrigens…

14:37Uhr: … habe ich mich von der Freundschaftssuchplattform wieder abgemeldet. Die Anfragen waren reichlich anzüglich – und das kann ich haben wie Bauchweh!

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Veröffentlicht von piri

✨ In Momenten, in denen ich an mir und meiner Arbeit zweifle und meine, nichts Gutes auf die Reihe zu bekommen, denke ich manchmal daran, mir kurz das, was ich schon geschafft habe, anzuschauen. Dann geht's wieder. ✨ Hier gibt es die Möglichkeit etwas in den, wenn auch nur virtuellen Hut zu werfen. Herzlichen Dank!

11 Gedanken zu „mögen, mag, gemogen“

  1. C Stern sagt:

    Es tut mir sehr leid, dass Du so im Stich gelassen wurdest – ich empfinde das auf jeden Fall so!
    Einem sechsjährigen Kind zu sagen, es müsse den Umgang mit Menschen alleine schaffen, ist schlicht und ergreifend emotionale Vernachlässigung. Kein Wunder, dass Du Dich von der Welt ferngehalten hast, ein Zugehen auf die Welt will ja erlernt sein! Ein Kind muss begleitet werden in seinem Begreifen der Welt: Das ist nicht nur Aufgabe von Eltern, sondern auch von Pädagoginnen und von Beteuerinnen. Nicht zuletzt deshalb gibt es ja Berufe wie diese …
    Unglaublich, was Du hier berichtest, ich kann es fast nicht glauben.
    Meine eigene Kindheit war alles andere als geglückt. Doch über einen Mangel an Kontaktfähigkeit konnte ich nie klagen. Offensichtlich habe ich dabei Unterstützung erlebt. Heute, im Hier und Jetzt, fällt mir das physische Kontakthalten viel schwerer, aber es ist eben auch im Laufe meines Lebens meine Introversion immer deutlicher geworden. Da bin ich eben immer wieder auch stark im Abgrenzen und auf Rückzug.
    Liebe Grüße an Dich, liebe Petra!

    1. piri sagt:

      Weißt du was wirklich dramatisch ist? Meine Eltern haben beide als Lehrer gearbeitet. Meine Mutter zwar nur als Handarbeitslehrerin, aber immerhin. Als diese war sie beliebt, als Mutter hat sie, zumindest bei mir, versagt!

      1. C Stern sagt:

        Lehrersein bedeutet leider nicht, bei den eigenen Kindern kompetent zu sein. Das habe ich immer wieder beobachten müssen.
        So, wie es auch Menschen gibt, die Psychotherapeuten sind, und in ihrem eigenen (Familien-)Leben nicht klarkommen. Auch gibt es solche, die psychologische Literatur verfasst haben, und im eigenen Leben leider viel Fragwürdiges gemacht haben, nur ein Beispiel: Alice Miller
        Auch Menschen, die Ärzte sind, handeln oft wider besseres Wissen.
        Was will ich sagen? Wir sind und bleiben fehlerhafte Menschen, egal, welchen (beruflichen) Background wir haben.

  2. dergl sagt:

    Du weißt ja, dass beide meine Eltern unter anderem psychisch krank sind und ich eine ganze Ecke jünger als du. Das hat aber nichts damit zu tun, dass die meinen Bruder und mich mit allem alleine gelassen haben oder mir immer gesagt, dass wenn andere Kinder mich ärgern, im Stich lassen oder mich schneiden es daran liegen würde, dass die halt „Angst vor Behinderten“ hätten, das müsste ich schon verstehen. Das hätten die auch ohne ihre Erkrankungen gemacht. Es liegt vermutlich mit an der Art wie sie selber erzogen worden sind, hat mir ein Psychiater erklärt, der Gutachten über die beiden fürs Gericht machen musste. Sagt dir der Name Johanna Haarer etwas? Die hat in der NS-Zeit, also als deine Eltern und meine Großeltern jung waren, ein Buch herausgebracht, das aus heutiger Sicht fragwürdige Ideen zur Entwicklung und Erziehung verbreitet hat (z.B. dass man ein Kind, dass man tröstet verwöhnt und es zu einem Tyrann macht), das galt ein Standardwerk und dieses Buch wurde nach 1945 leicht abgeändert bis 1987 (sic!) in Deutschland verlegt und vertrieben. Da haben ganz viele Eltern Generationen lang ihr Bild von Kindern heraus bekommen – und das haben die im Allgemeinen nicht reflektiert oder auch nicht reflektieren können (weil das Gefühlsleben gar nicht reif ausgebildet war). Dass die Eltern dann überhaupt gar keine Eltern waren ist sehr sehr traurig und gemein und hat eine Menge verbitterte Leute hervorgebracht und es ist aber gut, dass immer mehr Leute, auch gerade aus älteren Generationen, das mittlerweile reflektieren und auch darum trauern, was sie verloren oder nie haben konnten, dadurch dass sie halt mit solcher „Volkspädagogik“ aufgewachsen sind (durch alle Schichten und Berufe der Eltern hindurch, das war kein Phänomen einer bestimmten Schicht).

    Das ist schade, was du auf der Freundesuchplattform erlebt hast, aber leider für Frauen und weiblich gelesene Menschen leider eine gängige Erfahrung.

    1. piri sagt:

      So schlimm ist das auch wieder nicht. War ein Versuch, das mit der Plattform.

  3. Lakritz und Schokolade sagt:

    Dass dein Kerle ein gewaltiger Charmeur ist, kann ich nur bestätigen! Dieses schelmisch-liebevolle Grinsen ist unwiderstehlich! Und blitzgescheit ist er! Nochmals danke für den schönen halben Tag, den wir bei euch verleben durften!

    1. piri sagt:

      Gerne, gerne, gerne!

  4. momfilou sagt:

    Ja, ich habe solche Plattformen auch erlebt. Schrecklich! Lieber mit einem Briefwechsel auf eine Annonce beginnen…

    1. piri sagt:

      Auch das werde ich nicht tun.

  5. Gerhard sagt:

    Dann war ich als Kind wie du

    1. piri sagt:

      Hoffentlich nicht, es war nicht wirklich schön.

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