Behinderung

Höhenangst und gute Laune

Wenn irgendjemand meint, ich hätte Fotos gemacht, dann hat er/sie sich getäuscht. No, niente, nothing, nada, non, nichts ist mit Bildern. Mal wieder nur Rollstuhl geschoben oder schieben lassen. 

Schön war‘s auf dem Baumwipfelpfad in Bad Wildbad. Dem Kerle war zwischendurch leicht schwummrig, das Töchting hatte Spaß mit ihrem behinderten Begleiter, der sie die Rundungen im Holzturm hochgeschoben hat. Ich konnte mich mal um jemand anderes kümmern, als um meine Junioren und alle zusammen haben wir das schöne Wetter und den grandiosen Tag genossen. Er startete zwar absolut chaotisch, wurde dann aber umso schöner.

Inzwischen hat sich die Höhenangst meines kleinen Schissers auch gelegt. Er, der immer so großspurig tut, er hatte Flugzeuge im Bauch und die haben Looping gemacht…

Alltag, Behinderung, Familie, Gedanken, Junioren

14.9.23 – Tagebuchbloggen

Eigentlich wollte ich meinen gestrigen Tagesablauf bloggen – ich werde mich selbst zensieren. Wenn ich es wirklich schreiben würde, wären sehr viele böse Kommentare wieder da, denn es war ein reiner angstbeladener, stressiger, mit unnötigen Gesprächen – da manche Menschen mich als seelischen Mülleimer benutzen – mit Ankündigungen, die mich eher noch mehr einschränken als entlasten, behafteter Tag. 
Nachts habe ich mit einer Mitarbeiterin der Telefonseelsorge gesprochen, danach bin ich im Regen draußen herumlaufen. 

Am Morgen gucke ich ins Blog nach Kommentaren und sehe vier Hasskommentare bzw. kryptische Buchstabenreihen mit immer derselben IP-Adresse. Kein Zuspruch, weder von den Leuten, die sich bei mir ausheulen, noch von sonst wem.

Und wenn ich jetzt noch einmal diese Sprüche höre: Reiß dich doch mal zusammen! Sei nicht immer so undankbar! Was willst du eigentlich? Wenn du doch Hilfe kriegst, warum nimmst du sie nicht an? Alles aus der Ferne, dann fange ich an zu weinen. Vor Ort ist kaum eine*r, der/die auch nur die Rollstühle ins Auto hieft.

Ich ziehe jetzt die Junioren an!

 

Behinderung, Familie, Gedanken, Junioren

Nichtssagendes

Ich muss noch – ja es ist ein muss – den Mittwoch und den Donnerstag hinter uns (ich schließe die Junioren mit ein, weil’s gar nicht anders geht) bringen. Dann ist Freitag. Dort muss ich noch einmal ein Gespräch führen, das nicht geplant werden kann. Am Donnerstagabend würde ich so einem am liebsten aus dem Weg gehen – da ahne ich nicht einmal den Grund – aber es wurde mir merkwürdig angekündigt.

Die letzten Tage vor der Kur, die letzten Nächte nicht schlafen können. Wach liegen und danach in Morpheus Arme verschwinden, sich nicht an Träume erinnern und wissen, dass das ein gutes Zeichen ist …

… dabei bin ich mir immer noch nicht sicher, ob ich überhaupt diese Kur will! Habe ein bisschen Muffensausen vor den Menschen dort…