Behinderung, Junioren

Ja

Ja  zum Leben sagen, trotz oder wegen  so vielem. Heute Morgen hatte ich ein gutes Telefongespräch – ja, auch ich telefoniere, wenn auch nicht leidenschaftlich, so doch manchmal etwas länger. Eine Mutter, die ich in natura gar nicht kenne, die einen kleinwüchsigen Sohn hat, der eine ähnliche Behinderung wie meine Junioren hat – ich hoffe sehr, es stimmt auch, weil ich die genaue Diagnose von P. nicht weiß – diese Mutter hat fast dieselben Probleme wie ich. Auch sie ist verdammt einsam und mit all ihren Sorgen allein. Ihr Sohn hat allerdings eine viel bessere Schmerzversorgung als Carsten & Wiebke. In den letzten Tagen ist mir klargeworden, dass wir hier in einem Gebiet wohnen, wo es keine vernünftige Schmerzambulanz gibt. Jedenfalls ist mir keine bekannt und auch unser Hausarzt steht auf dem Schlauch…

Heute hat Wiebke wieder heftig geweint: „Mein Rücken bricht!“ Und Carsten wollte gar nicht auf den Rollstuhl. Lernen kann ich von ihnen! Ja zu sagen. Trotz Schmerzen, weil sie das Leben lieben! Und da kommt die neue Mutter ins Spiel. Ihr Sohn ist Schmerzpatient bei einem Palliativmediziner. Zu dem Arzt kann ich mit den Junioren leider nicht, aber einen Termin in seinem Team wird es für uns geben. Heute Morgen habe ich telefoniert, auch mit der Sekretärin dieser Praxis. Die Anamnesebögen habe ich gerade ausgedruckt…

Es wäre doch gelacht, wenn ich dieses Ja nicht schaffe! Zum Wohle der Junioren und schlussendlich auch zu meinem.

Behinderung, Gedanken, Junioren, Kuddelmuddel

Baum steht

Weihnachtsbaum
klick

„Mama, wir müssen jetzt endlich mal den Weihnachtsbaum aufstellen! Wir haben doch sonst nix zu tun!“ Carsten dehnt sich auf seinem Fell, nippt noch etwas am Kaffee, steckt sich ein Plätzchen in den Mund und grinst.

Wiebke hat große Lust mich durch die Gegend zu scheuchen: „Aber erst gehen wir spazieren und dann gehst du in den Keller und holst die Kugeln!“ „Soll ich auch die Engel mitbringen?“ „Nee, heute noch nicht. Das hat Zeit bis morgen!“

So habe ich eine Runde Rollstuhlschieben hinter mir und der Baum ist auch (fast) fertig!

Behinderung

Sonntagabend

Ein vierter Advent wird Abend! Was ist nur los? Eine befreundete Mutter hat mir heute mitgeteilt, dass eine Busfahrerin infiziert ist. Ihre behinderten Kinder und meine Junioren hatten engen Kontakt zur Fahrerin. Ihr könnt euch vorstellen, dass mir die Muffe geht. Kurz vorher hat der Kerle gekotzt und gekrampft – kein epileptischer Anfall, aber dennoch bedrohlich und beängstigend. Unser Doc meint: „Beobachten!“ Jetzt, zum Abend geht’s Carsten wieder gut, aber so etwas (Näheres will ich nicht sagen) möchte ich nicht noch mal mitmachen.