Behinderung, Gedanken, Junioren, Kuddelmuddel

Baum steht

Weihnachtsbaum
klick

“Mama, wir müssen jetzt endlich mal den Weihnachtsbaum aufstellen! Wir haben doch sonst nix zu tun!” Carsten dehnt sich auf seinem Fell, nippt noch etwas am Kaffee, steckt sich ein Plätzchen in den Mund und grinst.

Wiebke hat große Lust mich durch die Gegend zu scheuchen: “Aber erst gehen wir spazieren und dann gehst du in den Keller und holst die Kugeln!” “Soll ich auch die Engel mitbringen?” “Nee, heute noch nicht. Das hat Zeit bis morgen!”

So habe ich eine Runde Rollstuhlschieben hinter mir und der Baum ist auch (fast) fertig!

Behinderung

Sonntagabend

Ein vierter Advent wird Abend! Was ist nur los? Eine befreundete Mutter hat mir heute mitgeteilt, dass eine Busfahrerin infiziert ist. Ihre behinderten Kinder und meine Junioren hatten engen Kontakt zur Fahrerin. Ihr könnt euch vorstellen, dass mir die Muffe geht. Kurz vorher hat der Kerle gekotzt und gekrampft – kein epileptischer Anfall, aber dennoch bedrohlich und beängstigend. Unser Doc meint: „Beobachten!“ Jetzt, zum Abend geht’s Carsten wieder gut, aber so etwas (Näheres will ich nicht sagen) möchte ich nicht noch mal mitmachen.

Behinderung

müde

„Ich bin müde!“
„Warum? Jetzt, wo die Junioren doch nicht mehr in die Werkstatt gehen, brauchst du auch nicht so früh aufstehen und kannst ein wenig länger schlafen.“

Angst macht müde. Angst, dass den Junioren etwas passiert. Angst, die man sowieso schon hat und nun dauerhaft ist. Pflege macht müde. Präsent sein, macht müde. Alltag bewältigen, macht müde. Immer wieder. Durchhalten macht müde. Allein sein mit Problemen macht müde.

Die Pandemie hat sich selbst überholt. Die Zahlen, was für Zahlen – es sind Menschen, die erkranken und sterben – steigen ins Unermessliche. Da soll man Ruhe bewahren und auf die Impfung warten. Es werden dennoch harte Wochen, sogar Monate werden. Meine Aufgabe wird sein, mutig zu bleiben und die Nerven zu bewahren. Auch, und gerade für die Junioren!