Es gibt Bücher, die lese ich nicht bis zum Schluss.
Bei anderen Büchern möchte ich gar kein Ende. Ich habe schon Bücher in der Badewanne ertränkt und mindestens zwei nachgekauft, weil sie zerlesen waren. Manchmal wähle ich Bücher danach aus, wie sie aussehen. Das Cover sollte ansprechend und nicht zu aufdringlich sein. Ich kannte mal eine Frau, die keine roten Bücher kaufte, bevorzugt grün – sie las auch nur Krimis! Ich dagegen lese kaum Kriminalgeschichten… und jetzt habe ich den Faden verloren. Es bringt auch nichts, einen Blogbeitrag schreiben zu wollen, nur um des Blogbeitrages wegen.
Es stimmt, ich lese manche Bücher nicht zu Ende. Wenn sie mich langweilen, dann ist mir meine Zeit zu schade. Einige von denen habe ich tatsächlich nach einer Weile noch einmal in die Hand genommen und dann hat’s geschnackelt. Bücher brauchen ihre Zeit. Nicht immer ist sie passend. Eine Liebesgeschichte kann ich nicht lesen, wenn ich wütend bin und einen Reisebericht nicht, wenn ich traurig bin. Denn dann bekomme ich noch mehr Fernweh und weiß doch ganz genau, dass ich nicht verreisen kann. Bei dem Buch, das ich gerade lese ist das völlig anders. Es spielt in Japan und eine Familie zieht für ein Jahr in ein abgelegenes Dorf. Die Mutter schildert tagebuchartig die Monate dort. Eigentlich passiert nichts Spektakuläres und doch ist viel los. Im Klappentext heißt es, dass der nächste Supermarkt siebenunddreißig Kilometer entfernt ist und die Schule für die Kinder eine Zwergschule ist. Natsu Miyashita erzählt mit Witz und Charme, ohne dabei die Realität zu verlieren. Manches ist nicht einfach und so stellt sich nicht nur mir die Frage: Wie wollen wir unser Leben gestalten?
… und jetzt habe ich schon wieder den Faden verloren!