Es beginnt mit einer Frage: Soll ich mir mein Töchting schnappen und sie einfach aufs Klo setzen? Auch dann, wenn es unter größtem Protest passiert, ich sie gar nicht richtig tragen kann und die gute Laune schlagartig perdü ist? Allerdings könnte es sein, wenn ich das Procedere nicht veranstalte, dass das Bett nass wird und ich es abziehen, waschen und wieder aufziehen darf/muss.
Ein Dilemma, das auch mit meiner sonntagmorgendlichen Bequemlichkeit zu tun hat. Da heißt es abzuwägen, eine mosernde Tochter auszuhalten und kein vollgepinkeltes Bett, oder eine fröhliche Wiebke und möglicherweise einen Waschtag am Sonntag zu haben.
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Bequemlichkeit scheint auch zu sein, dass ich mich mit manchen Menschen einfach nicht auseinandersetzen mag. Einige nennen es auch Feigheit – ich sage, dass es Schutz ist. Gestern Abend zum Beispiel nach dem schönen Konzert in der eisigen dunklen Stadtkirche habe ich eine (vermeintliche) Akademiefreundin gesehen. Da meine Junioren dabei waren, ich also nicht so beweglich war, mich durch die Menschen hätte schlängeln müssen, habe ich erst gar nicht versucht die Frau anzusprechen. Natürlich hätte ich Carsten & Wiebke kurz bei der Helferin stehen lassen – diese war allerdings selbst in ein Gespräch vertieft – und ich hätte die Freundin begrüßen können. Ich habe es nicht gemacht, es war bequemer am sicheren Ort zu bleiben.
Vieles ist für mich vordergründig Bequemlichkeit. Im Nachklapp stellt sich manches – nicht die Situation heute Morgen, ich habe übrigens mein Töchting ohne Murren aufs Klo gesetzt, musste sie allerdings auch gleich anziehen und mein Kaffee wurde eiskalt wie die gestrige Kirche. Im Nachhinein stellt sich manche vermeintliche Bequemlichkeit als etwas ganz anderes heraus. Nicht immer gut – aber immerhin habe ich etwas entschieden …
Reiner sagt:
Guten Morgen dir/euch!
Christel sagt:
Prima dass du so entschieden hast.
Ein Kaffee ist schnell nochmal gekocht.
(Nein – ich habe keinen Kaffeeautomaten)
Einen schönen Tag euch…..
Dies höre ich gerade
https://kurzelinks.de/58rd
Der Wilhelm sagt:
Das ist ja nun leider im Leben öfter so, dass man in bestimmten Situationen die „Wenns“ und „Abers“ abwägt, zu einer Entscheidung kommt und im Nachhinein die Erkenntnis reift, dass es andersrum vielleicht doch besser gewesen wäre.
Vielleicht- denn, ob es wirklich besser gewesen wäre, weiss man ja nicht…… zumal das Gegenüber oft genau so aus dem Bauch heraus agiert.
Woraus sich für mich die Frage ableitet, ob es überhaupt Sinn macht, sich nachträglich Gedanken über eigene spontane Entscheidungen zu machen – oder ob es nicht einfach besser wäre, alle Sätze einfach aus den eigenen Gedanken zu verbannen, die mit „Hätte ich nur“ beginnen und darauf zu vertrauen, dass man sich der Situation angemessen für das entschieden hat , was man in dem Augenblick für richtig befand?
Einen wunderbaren Sonntag, den wünsche ich Dir und den Junioren auch!
piri ulbrich sagt:
Im Nachhinein ist es immer so wie es war, die richtige Entscheidung – denn im Nachhinein kann man nichts mehr ändern!
freiedenkerin sagt:
„Hätte ich nur“ ist einer der schlimmsten und bösartigsten Krafträuber…
piri ulbrich sagt:
Hab ich ja nicht.
Bernhard sagt:
Hallo Piri,
es freu mich, dass Du nun meinem Blog folgst. Herzlich willkommen.
Besteht unser Leben nicht dauernd aus Entscheidungen? Das schlimmste finde ich, ist dass manche sich gar nicht entscheiden können, weil sie Angst vor der Entscheidung haben.
Ich selber habe auch viele große und kleine Dinge in meinem Leben entschieden, man lernt daraus, das nennt man dann Lebenserfahrung. Dieses macht jeder für sich selber.
Ich finde es immer wieder bewundernswert wie Du alles meisterst. Weiter so!
LG Bernhard
piri ulbrich sagt:
Wie ich das meistere? Mit einer Menge Angst und dem daraus resultierenden Mut und es bleibt mir nicht viel mehr übrig, als weiter zu machen.
Bernhard sagt:
Hallo Piri,
das ist es ja gerade, was ich an Dir bewundere.
LG Bernhard
piri ulbrich sagt:
Danke
christine b sagt:
nur du selbst, petra, kennst deine wiebke genau, ich denke manchmal wird es gehen, dass du sie auf die toilette setzt und manchmal wieder nicht. ist sicher auch ihre tagesverfassung.
ablenken ginge? ein lustiges lied laut trällern? lieblingslied…
oder auch nicht, vielleicht bewirkt es ja das gegenteil.
ich kann sehr gut nachvollziehen, dass du auch mal einen wäscheruhetag brauchst und sonntags null bock hast auf wäschewaschen.
piri ulbrich sagt:
Ob ich sonntags auch noch Wäsche wasche, ist eigentlich nicht schlimm – ich mag nur nicht Betten beziehen. Wiebke ist unberechenbar und doch wieder sehr in ihren eigenen Zwängen (nein, Zwängen kann ich nicht sagen – sie macht es ja freiwillig) Mustern (das trifft es) eingebunden, denn gefangen ist sie darin nicht. Ist das jetzt verständlich? Vermutlich nicht!
Der Emil sagt:
Oh doch, mir ist das sehr verständlich.
Ich hoffe, daß ihr einen angenehmen Sonntag hattet. (Ich hab mir heute morgen sogar den Katholischen Gottesdienst im Fernsehen angeschaut und war den ganzen Tag ziemlich entspannt.)
christine b sagt:
verständlich.
mal werden ihre muster für dich durchschaubar sein und oft wieder nicht.
also unkalkulierbar was die situation bringen wird.
piri ulbrich sagt:
Manchmal/meistens ist Wiebke nicht berechenbar.