Kuddelmuddel

Wir machen blau

Der Kerle liegt noch flach, das Töchting singt Fantasielieder – beide sind fieberfrei und eigentlich richtig gut gelaunt. Deren Erholung hat eingesetzt…

Ich habe ein technisches Problem: meine verschiedensten Geräte wollen mit meinem Mobiltelefon keine Bluetooth-Verbindung eingehen. Außer meiner Uhr findet das Miststück die anderen Teile erst gar nicht. Ich weiß nicht, was ich machen soll.

Statt Eichhörnchen fliegen jetzt Blechgießkannen besonders tief und meine Fenster sehen aus! Himmel, die Berge! Zumindest wird der Grassamen treiben und unsre Wiese verliert ihre kahlen Stellen.

Carsten möchte rote Haare, aber ob das bei einer beginnenden Glatze schick ist? Aber schick will er ja auch gar nicht sein – auffallen will er: „Wenn ich sowieso schon ständig angeglotzt werde, dann biete ich denen auch was!“ Recht hat er.

Eines von Wiebkes Ohrlöchern hat sich entzündet – nur kann ich den Stecker nicht herausziehen, weil sie mich nicht näher als 5 cm an ihr Ohr lässt. Chloroform wäre jetzt gut…

Morgen ist Montag – die Pastorenfreundin muss um kurz nach 6.00Uhr im Krankenhaus sein – ich werde sie fahren. Hoffentlich klappt das dann auch noch mit der Juniorenversorgung?

Und dann spüre ich nach diesen Tagen, wie langsam sowas wie eine Last von mir abfällt und ich fange wieder an kreativ zu werden, gedanklich bin ich auch beweglicher – ich kann wieder mehr leisten.

Kuddelmuddel

Spruch


Mitleid ohne Hilfe ist wie Senf ohne Rindfleisch.

Ein englischer Spruch! Mir fällt noch mehr als Vergleich ein – es ist auch wie Tee ohne Zucker, Kaffee ohne Milch und Musik ohne Töne. 

Aber gibt es auch falsche Hilfe, wenn es falsches Mitleid gibt? Eigentlich nicht! Oh, eigentlich heißt ja schon wieder eine Einschränkung. Nein, es gibt keine falsche Hilfe – denn wenn es wirkliche Hilfe ist, dann ist es eine Unterstützung und im besten Fall geht’s einem damit gut. Jedem! Auch dem Helfer! Und dieser braucht dann auch nicht mehr zu leiden…

Schauen wir mal, was ich heute an Faulheit leben kann. Den Junioren scheint es besser zu gehen, die Nacht war ruhig und niemand glüht mehr. Die Amseln zwitschern, der Tag erwacht, meine Tasse ist leer – aber im Bett ist es so mollig, dass ich mich jetzt noch einmal zur Seite fallen lasse und Matratzenhorchdienst mache. Also bitte, pssst – nicht stören.

… übrigens ist heute Frauentag!

Behinderung, Gedanken, Gedicht

Timing

Das passt ja mal wieder, wie die Faust aufs Auge! Die große Mutter ist von mir vor über einer Stunde zum Bahnhof gebracht worden, ich komme heim und der Kerle sitzt bleich und leicht verstört auf seiner Wohnzimmerpatchworkdecke und guckt sich das an, was er von sich gegeben hat. Das Töchting sitzt auf ihrem Rolli im Zimmer und glüht. Beide sind sehr warm. Beide haben Fieber – über 38°C. Na wunderbar!

Ich dusche den kleinen Mann, gebe ihm und der kleinen Frau einen fiebersenkenden Saft und stecke beide dahin, wo kranke Menschen hingehören – ins Bett.

Ich will auch ins Bett! Ich will auch schlafen! Carsten hat dazu den passenden Spruch: „Der Willi ist schon lange tot!“

Ach menno. Aber eigentlich ist es Glück im Unglück, denn was hätte ich getan, wenn die Großmutti mir noch unter den Füßen herumgestanden wäre?