Zeit, wieder ein bisschen Tiefgang in das Blog zu bringen. Nicht nur alltägliches Alltagsleben. Auch das ist wichtig – es ist ja schließlich unser Leben und mehr als eins ist ungewiss.
Nur ist dieser Tiefgang, den ich erzählen kann, zu tief. Viel zu tief für ein bisschen Blog. Außerdem viel zu privat!
Was bleibt? Smalltalk? Mich aufregen über Menschen, die uns ignorant und feindlich gegenüber stehen? Darüber schreiben, dass Helfer:innen – so sehr ich sie schätze und brauche – manche Aktion, die der Kerle und das Töchting liebt, boykottiert, weil diese aus verschiedensten Gründen nicht machbar ist. Die aktuellen Temperaturen lassen manches gar nicht zu. Zoobesuch bei über 30 C oder auf eine Gartenschau bei dieser Hitze, geht einfach nicht. Freibad ist auch nicht drin – das Wasser ist zu kalt und richtig auf der Wiese liegen, ist für die körperbehinderten Junioren nicht möglich. Inklusion ist tatsächlich manchmal nur ein Wort…
Stephanie Jaeckel sagt:
Ach, was ist schon Tiefgang? Ich meine, das Leben hat täglich eine Menge für uns auf Lager. Da müssen wir erst mal durch. Ich denke gerade an unsere Vorfahren in Höhlen, die konnten sich wahrscheinlich auch nicht so auf Tiefgang fokussieren. Waren aber auch komplette Wesen. Oder Fuxis. Andererseits, der „Tiefgang“ rettet manchmal auch vor den Fährnissen des Alltags. Weil so vieles nicht geht, oder gerade heute nicht, oder einfach nur so. Aber bitte nix gegen Smalltalk. Ich habe ihn wirklich schätzen gelernt als ein zivilisiertes Mittel, mit Fremden ins Gespräch zu kommen auf einer höflich-distanzierten Weise. Ich will jedenfalls nicht gleich von jedem Gegenüber in intime Wahrheiten eingeweiht werden. Andererseits: Ich muss ja auch nicht bräsig schweigen, wenn ich einen Menschen, mit dem ich täglich zu tun habe, nicht so mag. Da ist doch das Wetter ein dankbares Thema… – Na, gilt halt so für mich…
piri sagt:
Wer oder was sind Fuxis?
Smalltalk ist anstrengend, aber es verbindet immerhin Menschen mit Menschen.
dergl sagt:
Ich glaube, es geht beides und es kommt halt darauf an, was die jeweilige Person, die bloggt möchte. Also wenn du ein tiefgängiges Blog möchtest und das Gefühl hast, du musst etwas ändern, dann ist das richtig. Wenn du momentan nur aus eurem Leben erzählen magst oder kannst, weil du nichts anderes zu erzählen hast, dann ist es meines Erachtens nach auch richtig, die über diese ableistischen Menschen aufzuregen (das heißt nämlich, dass du es nicht einfach schluckst und dir das nicht bieten lässt) oder über die Schwierigkeiten mit den Helfenden oder die Unternehmungen, die nicht klappen zu schreiben, denn das ist nun mal euer Leben.
piri sagt:
Aber ich habe die Befürchtung, dass mein/unser Leben niemanden interessiert. Die doofen dummen, vermeintlich wohlwollenden anonymen Kommentare lassen meinen Stresspegel in die Höhe schnellen und Handhabe habe ich keine. Dieselbe IP-Adresse und immer wieder neue Namen und E-Mailadressen. Psychoterror! Und, was das schlimmste ist, ich hege Verdächtigungen auf reale Personen in unserem Umfeld. So werde ich immer misstrauischer und auch das tut mir nicht gut!
dergl sagt:
Ich verstehe das Problem mit dem Stresspegel durch die Kommentare. Ich habe so was je selber drei Monate lang – in etwas anderer Ausführung – im letzten Quartal 2019 gehabt und ich weiß noch wie fertig mich das gemacht hat. Hast du das mal prüfen lassen, ob du wirklich keine Handhabe hast bzw. mal geprüft, ob du die IP nicht sperren kannst?
Wegen der Befürchtung, dass euer Leben niemanden interessiert stellt sich für dich (nicht für uns Lesende) vielleicht die Frage, ob du möchtest, dass es noch irgendwen außer den Stammlesenden interessiert. Willst du noch andere Leute erreichen und wenn ja wen/was für welche oder reicht dir vielleicht diese kleine loyale Gruppe, die du hast?! Ich weiß, du hast schon mal gesagt, etwas, das für dich schwierig ist ist, dass die Leute nicht so oft und nicht so gezielt kommentieren wie du es vielleicht bräuchtest. Es ist schwierig…
Kleines OT, das du gerne rauslöschen darfst und vielleicht weißt du das auch schon: Am Sonntag macht die Sendung mit der Maus eine Kooperation mit der Redaktion von „autismus verstehen“, also tatsächlich mit Betroffenen über Betroffenen. Die Maus erklärt komplexe Sachverhalte ja oft ganz gut, vielleicht wird das was, wo du und W. euch wiedererkennt.
piri sagt:
Ja, ich hätte gerne mehr Reichweite für das Blog. Aber dann müsste ich auch Kommentare gelten lassen, die nur Blabla schreiben und genau das widerstrebt mir sehr. Ich mag es nicht billige Ratschläge zu bekommen. Doch wer entscheidet was solche Ratschläge sind?
Leider kann ich diese IP nicht sperren – jedenfalls weiß ich nicht wie. Einzige Alternative wäre, dass ich gar keine Kommentare mehr zulasse.
Georg Rode sagt:
Ich bin mehr auf Twitter und lese nur wenige Blogs. Ich will sie nicht nur einfach konsumieren, brauche etwas länger und schaffe trotzdem nicht immer den Anschluss. Ich lese gerne, was du schreibst, es interessiert mich, für mich bist du authentisch, offen und ehrlich. Dass du dabei Seitenhiebe bekommst ist fast unvermeidbar. Wäre Ignorieren keine Lösung? Was schert es den Baum, wenn ein Schwein sich daran kratzt?
piri sagt:
Twitter ist mir zu hektisch und zu voll. Ich habe es probiert, bin aber an der Informationsflut gescheitert. Zum Asperger-Autismus kommt auch noch etwas ADS hinzu!
Spamkommentare einfach ignorieren geht in sofern nicht, da ich sie ja lesen muss und schon sind sie im Kopf!
momfilou sagt:
Dein Blog ist wie er von dir geschrieben wird doch immer mit Tiefgang!!! Wer kann denn wirklich ermessen, wie schwierig es ist, mit zwei Rollis usw. zurecht kommen zu müssen?
Blogmobbing ist übel! Ich habe mir früher oft „Elefantenhaut“ gewünscht, bis ich erfuhr, dass selbst die Haut dieses Dickhäuters sehr empfindlich ist.
Aber ohne unsere Sensibilität – was für freudlose arme Würstchen wären wir???
Liebe Abendgrüße an euch drei!!!
piri sagt:
Nein, ich meinte nicht diese Art Tiefgang, weil, – Ironie an – pflegende Mütter gar keinen Tiefgang haben können, da sie dazu überhaupt gar keine Zeit haben. Ich meinte den Tiefgang der geistig arbeitenden Bevölkerung, die sich akademisch mit Dingen wie Krieg, Wirtschaft (und da meine ich nicht die Gastwirtschaft alleine), Theater, Urlaub und anderes auseinandersetzen. Ich habe auch eine Meinung. Nur ist diese halt nicht etabliert und schon gar nicht fundiert! So habe ich zum Beispiel heute aufgestöhnt, als ich hörte, dass Großbritannien Julian Assange an die USA ausliefern will. Was erwarteten ihn. dort – einen investigativen Journalisten. Auf jeden Fall kein fairer Prozess!