Behinderung, Kuddelmuddel

vom Vermissen

Bislang habe ich die Zeit genossen und doch vermisse ich meine Junioren. Sie kommen morgen wieder. Ich freue mich sehr! Deren Freizeit ist schön – viel habe ich nicht gehört. Aber genau das ist es doch, wenn sich niemand meldet, dann flutscht es. Dass beide so einen Spaß haben, das macht auch mich glücklich.

Puh, bin ich so ein Muttertier, dass ich mich über meine Kinder definiere? Ein bisschen wahrscheinlich schon. Sie sind mein Leben. Während ich das hier schreibe, komme ich mir kümmerlich vor. Was habe ich erreicht? Für mich erreicht? Jahrzehntelang – tatsächlich jahrzehntelang – habe ich mich hintenangestellt. Und das wirklich gerne. Immer wieder wurde mir vorgeworfen, dass ich mich selbst verleugne. Ja, manchmal, gerade in den letzten zehn Jahren, hätte ich schon gerne mehr für mich gemacht. Doch man kann das auch verlernen, das etwas gutes für sich selbst tun. Aber auch schon als Kind und Jugendliche hatte ich damit Schwierigkeiten – mir wurde eingebläut, dass ich unwichtig bin. Nur im Zusammenhang, wenn ich etwas für andere tue, dann werde ich gesehen. Ob ich das noch lerne, für mich zu sorgen?

Veröffentlicht von piri

✨ In Momenten, in denen ich an mir und meiner Arbeit zweifle und meine, nichts Gutes auf die Reihe zu bekommen, denke ich manchmal daran, mir kurz das, was ich schon geschafft habe, anzuschauen. Dann geht's wieder. ✨ Hier gibt es die Möglichkeit etwas in den, wenn auch nur virtuellen Hut zu werfen. Herzlichen Dank!

5 Gedanken zu „vom Vermissen“

  1. wildgans sagt:

    merkwürdig, dass aus kleinen Menschen, denen ihre Bedeutung abgeschrieben wurde, solche mit enormem Freiheitsdrang wurden und werden, doch vielleicht ist es gerade DAS, was man mit dem Einbleuen der Unwichtigkeit erreicht, so eine Art Gegenskript…
    Gruß von Sonja

    1. piri sagt:

      Das weiß ich nicht, ich weiß nur, dass ich damit nicht glücklich bin.

    2. Reni E. sagt:

      Da du es ja schon erkannt hast, bin ich zuversichtlich, dass du zukünftig mehr für dich tust. Ich wünsche es dir jedenfalls.
      LG Reni

  2. Georg Rode sagt:

    Viele haben gelernt, dass sie unwichtig sind. Zuerst dachte ich, dass es eine Frage der Generation ist, wenn die Eltern nach dem Krieg mit dem Ausbau beschäftigt waren. Aber das war es nicht, Kinder sind unwichtig, weil sie sowieso machen müssen, was die Eltern sagen.
    Paradox ist, dass dir deine Kinder wichtig sind, was einfach richtig und gut ist, du aber immer noch mit deiner unwichtigen Kinderseele lebst. Deine Kinder zeigen dir, dass du ihnen wichtig bist, da bin ich sicher. Glaub ihnen einfach und erfülle dir ein paar Wünsche.

    1. piri sagt:

      ❤️

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