Kuddelmuddel

unsicher

So langsam werde ich es. Jeder erzählt mir was am Telefon. Alle machen sich Sorgen um mich. Ja – einerseits schmeichelt es mir, andererseits, habe ich das Gefühl, sprechen die Anrufer mir Eigenverantwortung ab. Und ich höre in meinen geschwächten Körper hinein. Ich bin sehr sensibilisiert. Der Bluterguss um die Niere herum ist nicht kleiner geworden und ein Kawentsmann, aber das machte mir bis dato keine Beschwerden! Jetzt spüre ich irgendwas. Aber, ist das vielleicht nicht nur Einbildung? Auch ist der eisernen Heinrich um die Lunge wieder da und gestern Abend habe ich mich beim Husten ertappt. Halsschmerzen habe ich auch wieder. Und? Ist das jetzt schon eine neue Krankheit, oder nur  die Ausläufer meines Komplettausfalls? 

Je mehr ich denke – und ich denke einfach viel zu viel – steigt ein bisschen Angst in mir auf. Ich glaube, ich habe zu viel Zeit. Nadelfilzen ist nicht meins, das habe ich festgestellt – mein Daumen mag es nicht … Oder meine Fantasie ist lahmgelegt, denn Mäuschen, Schmetterlinge und eventuell Zwerge oder andere Märchenfiguren, dazu sehe ich keinen Sinn, diese herzustellen/zu basteln. Alles, was ich mache, sollte auch noch ein Quentchen praktischen Hintergrund haben – zumindest mir gefallen und meine Machwerke mag ich nicht, zu unperfekt und irgendwie unfertig. 

Ich lerne jetzt Socken stricken! Aber was mache ich mit meinem geschundenen Körper? Jedes kleine Piep verunsichert mich!

Veröffentlicht von piri

✨ In Momenten, in denen ich an mir und meiner Arbeit zweifle und meine, nichts Gutes auf die Reihe zu bekommen, denke ich manchmal daran, mir kurz das, was ich schon geschafft habe, anzuschauen. Dann geht's wieder. ✨ Hier gibt es die Möglichkeit etwas in den, wenn auch nur virtuellen Hut zu werfen. Herzlichen Dank!

13 Gedanken zu „unsicher“

  1. Jane sagt:

    Die Sorge um dich ist schon berechtigt. Aber natürlich ist es nicht förderlich, besonders in dieser, ich sag mal unwirklichen Situationen, Ängste zu schüren.
    Unwirkliche Situation im Sinne von – sowas hat die Welt noch nicht erlebt.
    Deine Verunsicherung kann ich vollkommen nachvollziehen.
    Alles Liebe und weiterhin gute Genesung.
    Ach ja, gestrickte Socken sind echt klasse. Schön flauschig, schön warm.

  2. socopuk sagt:

    Liebe Petra,

    Es tut so gut zu lesen dass du wieder da bist! Auch wenn das Genesen in dieser Zeit natürlich nochmal ganz anders ist…
    Deine Scherenschnitte habe ich so hübsch in Erinnerung, besonders die eingefärbten. Wär das was?

    Wie geht es den Junioren, wie geht es dir damit dass sie nicht da sind? (oder habe ich das Update dazu verpasst)?
    Ich denke viel an dich und euch! Bis bald und weiterhin gute Geduld und Genesung! Anna

    1. piri ulbrich sagt:

      Danke für die Anregung! Ja, ich glaube, ich werde ein bisschen schnippeln.

      Das Juniorenthema ist hart – darüber mag ich nicht reden. Einerseits geht’s ihnen gut, aber wir vermissen uns unendlich!

      1. socopuk sagt:

        @Junioren: Ok, das respektiere ich natürlich, hab sowas schon vermutet.
        @Schnipseln: Viel Freude und möge die Zeit dabei in deinem Rhythmus vergehen!

        Einen guten Tag dir!

        1. Barbara sagt:

          Ich bin auch ein großer Fan Deiner Scherenschnitte. Ich stricke auch gerade Socken, da ich nur noch Wollreste habe…..nenne sie Coronasocken….
          Ich muss auch drinnenbleiben. Wir müssen jetzt einfach warten, bis die Welle vorbei ist.
          Angst ist nicht angebracht, sondern besonnenes Verhalten. Lass Dich versorgen und werde langsam gesund. Gute Besserung und alles Liebe, Barbara

  3. christine b sagt:

    nicht nur gesundheitlich sondern auch psychisch mußt du derzeit berge bewältigen. alles gute petra, du schaffst das! es kommen auch wieder die guten zeiten!
    ich freue mich über die meldung, dass es deinen junioren gut geht und auch dass deine blutwerte ok sind.

  4. Ursula sagt:

    Bevor ich fertig gelesen hatte wollte ich dir schon zu Socken raten (sofern Schultern und Hände mitmachen) Viel Spaß dabei!

    PS.: an die Junioren denke ich auch oft – hab mir aber gedacht, dass du nicht gefragt werden willst

    Ich vermisse zZ mein Enkelkind. Und leide sehr darunter dass das ganz neue 4 Monate alte (Pflege)Enkelmädchen mich nun gar nicht kennenlernt

  5. Verwandlerin sagt:

    Scherenschnitte von dir mal wieder zu sehen, fände ich auch toll.
    Mir geht es wie Anna – ich freue mich einfach sehr, wieder von dir zu hören.

    Liebe Grüße
    Marion

  6. Paula sagt:

    Gegen Corona musst Du Dich nur testen lassen, wenn Du Fieber, trockenen Husten, grippeähnliche Symptome mit Atemnot bekommst. Hier in Hamburg ist es das örtliche Gesundheitsamt, das man anruft, weil man mit dem Verdacht möglichst nirgendwo hingehen, sondern jemand zum Testen per Abstrich ins Haus kommen soll.
    Das kann ja auch ein banaler Schnupfen sein? Ist Deine Helferin gesund?

    Gut dass es Deinen Kindern gut geht!

  7. isa sagt:

    Bei Blutergüssen nach OPs habe ich gute Erfahrungen mit Arnikatinktur-Umschläge gemacht. Vielleicht besorgt dir das jemand aus der Apotheke. Schaden kann es nicht. Unsicherheit fühle ich auch ein wenig. Meine Helferlein wechslen leider oft und kommen mit öffentlichen Verkehrsmitteln und sind für ihre Patienten öfter in Geschäften. Sie halten bestimmte Verhaltensregeln ein, aber die Mittel von ambulanten Pflegediensten sind sehr begrenzt.

    1. piri ulbrich sagt:

      Mein Bluterguss ist inwändig (schreibt man das so?), da hilft Arnika nicht viel. Ich weiß schon, dass ich privilegiert bin mit den konstanten Kontakten. Allein sein, bin ich gewohnt und außerdem schlafe ich noch viel – auch tagsüber!

      1. isa sagt:

        wie kommst du darauf, dass du privilegiert sein sollst? Die Hilfe die du bekommst ist in deinem Zustand mehr als notwendig. In diesem Sinne hoffe ich, dass dein Antrag auf weitere Haushaltshilfe nahtlos bewilligt wird. Ich wünsche dir, dass dieser Supergau bald ein Ende findet. Er wird dir zunächst aber noch eine ganze Weile Geduld abfordern. <3

        1. piri ulbrich sagt:

          Oh ja Geduld! Ich mag so ungern Hilfe annehmen, ich helfe lieber selber. Jetzt bin ich dazu gezwungen und – ach, es wird werden.

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