Um deinen Spiegel ranken sich
Fotos von Blumen
die in deinem Garten
niemals wachsen werden
die nicht duften
die nie verblühen
weil sie es längst sind
Blumen, die Gräber zierten
auf die Tränen fielen
die dir seidene Träume verschafften
und nie erfüllten
Rote Rosen auf Fotos
– es gibt nichts deprimierenderes
denn in der Vase
werden solche auch in vielen Jahren
keine mehr stehen
© petra ulbrich
Marion Eve Stöckli sagt:
Wunderbar!
Schöne Sonntag!
piri sagt:
Danke – auch dir einen schönen Sonntag.
karfunkelfee sagt:
Sehr sehr schönes Gedicht.
Versuch einer lyrischen Antwort:
Um meinen Spiegel rankten sich einst junge Gesichter,
lauter Ahnen, Eltern, Bruder, Kinder und Anderes Familiengelichter, heute
ziert diesen Spiegel
nur noch ein wollewarmbunter Schal,
gewebt in Nepal.
Die abwesenden immerjungen immeralten Gesichter,
diese mich täglich anlügende Qual
konnte ich nicht länger ertragen und
so traf ich meine Wahl.
Liebe Grüße
Amélie
piri sagt:
Uuuffff
momfilou sagt:
Dein Gedicht Petra ist traurig-schön! Das trifft auf die Antwort von karfunkelfee ebenso zu.
Gruß Gerel
piri sagt:
Danke