Audio, Gedicht

Sommer

Morgens, immer morgens kommst du,
bringst uns Glück.
Wie machst du das, mein Sommer,
wie schaffst du das?
Spinnweben im Haar,
Tautropfen im Gebüsch.
Stille über‘m Land
und ein lärmendes Radio.
Aufwachglück,
mit Sand in den Augen.
Durstiges Glück,
der erste Kaffee.
Und was bekommst du, Sommer
für all‘ deine Mühe?
Weiße Wolken am Mittag,
abends den Sternenhimmel.

© piri ulbrich

Behinderung

schwimm nicht so weit raus

Der Sommer neigt sich, es ist wirklich so. Wir sind deswegen rausgeschwommen. Vielleicht das letzte mal draußen. Die Wassertemperaturen sind schon zurückgefahren, der Kerle hält es keine Stunde mehr im Wasser aus. Er zittert wie Espenlaub und möchte dennoch drin bleiben. Schwimmen, frei sei, keine Knochen spüren und nichts drückt auf die Wirbelsäule. Dem Töchting kullern doch tatsächlich ein paar Tränen, als es hieß, dass wir uns anziehen und nach Hause gehen wollen…

Der Sommer war bisher sehr groß und ob wir im Herbst und Winter schwimmen gehen können – wenn die Wassertemperatur noch weiter abgesenkt wird – das ist fraglich!

Behinderung, Familie, Kuddelmuddel

es ist laut

Rumms, ein Schwerlasttrecker rast durch mein Schlafzimmer. Schlagartig bin ich wach. Nein, er wollte nur an die Wasserstelle und hat geschwind seine 100tausend PS spielen lassen – morgens um kurz vor sechs! Ja wunderbar. Mein Töchting singt nicht, sie zetert: „Der soll mich schlafen lassen, der doofe Wengerter!“ Der Kerle zieht sich die Bettdecke über den Kopf, ich überlege kurz ob ich mir einen Kaffee mache, entscheide aber, dass mir Morpheus Arme lieber sind und tue es meinem Sohn gleich…

… dabei sollte ich doch Urlauberwäsche waschen! – Der dicke Trecker mit dem Wasserfass kommt schon wieder. Oder ist das ein anderer?