Schlagwort: Bloggen

vergessen dürfen

Lethe, die griechische Göttin des Vergessens, ist wandelbar und wandelt. Sie liegt als Fluss zwischen der Welt der Lebenden und der Welt der Toten. Wer stirbt, trinkt aus ihr und vergisst alles; wer geboren wird, trinkt aus ihr und vergisst alles. Aber Lethe ist nicht immer ein Fluss, und wir müssen nicht unbedingt aus ihr trinken, um gewisse Dinge zu vergessen.

Manchmal verwandelt sich Lethe in Zeit. Dann vergessen wir nach zwei Tagen, dass wir Schmerzen hatten, nach vier Monaten, wie es sich mit kahlen Bäumen lebte, nach drei Jahren, wie ein Kuss geschmeckt hat. In den Nächten spült Lethe durch die Labyrinthe unserer Träume. Dann wäscht sie Bilder und Menschen und Orte von den Wänden unserer Erinnerung und fügt sie zu neuen Geschichten und Formen zusammen, die wir morgens noch wissen manchmal.

Manchmal, wenn die Zeit gekommen ist, legt uns Lethe von hinten eine Hand auf die Schulter und entstreift uns die Erinnerung, dass wir verletzt worden sind. Wir können uns verlieben dank dieser Hand.

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Mit meinen Themen – dabei bin ich immer noch dieselbe – ändert sich die Leser*innenschaft. Mit diesem Text möchte ich an alte Zeiten anknüpfen. Kann aber nicht versprechen, dass es so poetisch bleibt. Ist doch meine momentane Situation extrem komplex und angstbeladen…

 

Beth singt

Die Welt. Das Leben. Was ist es doch schön? Ist es schön?

Wenn ich so in der stillen Wohnung sitze – die Junioren sind einigermaßen fröhlich in die Lebenswerkstatt gefahren – wenn ich also sinnierend sitze und noch nicht die Wäscheberge bezwinge, dann geht’s auch mir gut. Der Kaffee dampft. Aus den geöffneten Fenstern dringt frische Luft ins Zimmer und die Nachrichten dürfen gerne draußen bleiben. Ich will nichts vom amerikanischen Präsidenten hören, will nicht sehen, dass ein psychisch kranker Mann einen 2jährigen Jungen mit dem Messer umbringt. Will auch nichts davon wissen, dass wir (fast) alle zu dick sind.

Lasst mich singen. Lasst mich bloggen, ihr braucht nicht zuhören oder lesen!

ohne was

  • ohne Lust – die kommt bestimmt noch 
  • ohne Kaffee – der ist leider alle
  • gute Laune – die lass ich mir nicht verderben
  • ohne Liste – weil sie sowieso schnell Makulatur sind
  • ohne Bücher geht‘s nicht
  • ohne Ausreden – aber mit ein bisschen selbst gemachten Druck wuppe ich den Sonntag auch mit links!

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Ich finde es toll, wie schön manche ihre Blogbeiträge gestalten. Was für eine wunderbare Sprache sie verwenden und wie viel Herzblut in den verschiedensten Blogs steckt. Dadurch, dass ich Blogs lese, ist meine Welt größer geworden.  Zugegeben ich ärgere mich auch desöfteren über zu selbstherrliche und auch immer gleiche (wo ist meine Nase?) Artikel, aber ein gutes hat‘s doch; ich muss nicht lesen – ich kann!

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