Mich faszinieren gerade Familiengeschichten. Von Iris Wolff habe ich schon einen Roman einer Familie in vier Generationen gelesen: So tun, als ob es regnet – wow, eine Sprache, bei der ich nach jedem Satz meine Finger lecken kann! Jetzt lese ich von ihr: Die Unschärfe der Welt. Wieder ein Roman über vier Generation. Und wie beim ersten Buch habe ich Schwierigkeiten ins Buch abzutauchen. Das liegt aber auch daran, dass von links der Kerle auf mich einquasselt und von rechts das Töchting Faxen macht.
Beide sind mittelprächtig müde – immer noch – sie hatten heute endlich wieder einen Auftritt mit der Band. Ja, und gleich morgen noch einmal. Weil es so schön war. Schön und heiß! „Den Text muss ich noch mal üben!“, der Kerle ist kritisch. „Und du,“ sagt er zu seiner Schwester „du musst noch mal deine Handgelenke locker machen. Damit’s nicht so knallt, wenn du aufs Schlagzeug haust!“
„Mach ich gar nicht!“
Wie kann man sich bei solchen Gesprächen auf Literatur konzentrieren?
Es war ein schöner Tag. Mit meinen Junioren, mit Freunden, mit der Wunschtochter und ihren Kindern und – ich bin so stolz – der Lütte hat Oma zu mir gesagt.
dergl sagt:
Ich kenn da bisher nur die Leseproben und die mochte ich (dauert halt immer ewig bis ich mir Bücher kaufen kann). Mir gefällt die Sprache. Das mag damit zusammenhängen, dass ich generell viel von der Sprache in deutschrumänischer Literatur mag. Das wiederum wird wohl damit zu tun haben, dass ein Teil meiner Familie aus Siebenbürgen war, das hat also vielleicht was mit Herkunft bei mir zu tun.
alicemakeachoice sagt:
So Familiensagas habe ich früher gerne gelesen. Hat seine eigene Faszination. Mittlerweile bin ich eher die Thrillertante
M. - K. sagt:
Ich werde mir mal die Rezensionen anschauen. Danke für den Tipp.
Das Gefühl, wie das Herz aufgeht bei einer solchen Ansprache, so schön.
Liebe Grüße!
C Stern sagt:
Den Inhalt des Romans habe ich gegoogelt, klingt vielversprechend. Ich muss da mal „testlesen“ bei Iris Wolff, denn auch ich habe meine Vorstellungen, was Sprache betrifft. Ich liebe altmodische Formulierungen, nichts Modernes, Saloppes. Gerade lese ich Erinnerungen von Elias Canetti, „Die gerettete Zunge“. Wundervoll, nicht nur die frühen Jahre des Elias Canetti als Erzählung, sondern vor allem seine bildgebende Sprache.
Es bleibt mir nur noch, Euch zu wünschen, dass sich die Geschwister einigen, was ihre gegenseitigen künstlerischen Ansprüche betrifft. Deine Freude über so einen schönen Tag ist mir äußerst nachvollziehbar!
Auf einen wunderbaren Sonntag, liebe Grüße!
Stephanie Jaeckel sagt:
Auf das Buch hast du mich jetzt aber neugierig gemacht. Und der Rest: Da musste ich lachen. Am Ende waren es ja doch nur schöne Unterbrechungen. Ein Hoch auf die Band deiner Kinder!