Kuddelmuddel

2 Fronten | aber Krieg ist es nicht

Ich kriege Fracksausen, wenn ich an Carstens Esserei denke. Habe ich letztens erzählt, dass er gut isst, so muss ich das leider revidieren. 2 Tage hat er jetzt nichts gegessen, nur getrunken, ausschließlich Cola! Der Magen ist ein Hohlraum. Carstens Bauch ist eingefallen. Ich mache mir, mal wieder, Sorgen!

Will keinen Kummer mehr haben, will lachen, fröhlich sein und auch mal nen dummen Streich machen. Wiebke sagt, das hat sie in der Lebenswerkstatt von ihren Freunden gelernt: „Willi ist tot.“ Haben sie ihn gestern erschlagen, oder schon vor langer Zeit? Aber es ist wirklich an derselben – ich möchte endlich mal wieder herzhaft unbeschwert lachen. Wenn das so weitergeht, werde ich noch zur schrumpeligen alten Schachtel.

 

Behinderung

Krudes Gedankengekreise | eine Bitte

 Behinderte Menschen wollen einbezogen werden. Liebe Mitmenschen, drückt euch nicht davor, behinderte Menschen einzuladen, nur weil euch der Gedanke nicht behagt und ihr denkt, etwas falsch zu machen. Viel mehr falsch macht ihr, wenn ihr wegseht. Lasst behinderte Menschen am Leben teilhaben und zeigt euren Kindern, dass Behinderung nicht ansteckend ist. Wenn eure Kinder gucken und fragen, beantwortet die Fragen und wenn ihr es selber nicht könnt, kommt auf uns zu – wir antworten gerne. Zerrt eure Kinder nicht einfach weg, das tut weh – den Kindern und den behinderten Menschen, die es sehen!

Es hat mich sehr verletzt, wenn ich von Spiel- oder Müttertreffen ausgeschlossen wurde.  Das hat nicht nur mich isoliert. Ich wusste, dass meine Kinder anders sind/waren, aber sie sind so voller Liebe. Auch heute muss ich sie noch anlügen, um ihnen irgendetwas zu erzählen, warum sie nicht zu Partys eingeladen werden. Bitte seid euch bewusst, wie verletzend es für Menschen mit Behinderungen ist. Sagt Hallo und winkt zurück, wenn sie winken, lächelt und schaut nicht einfach weg. Solche kleinen Gesten geben das Gefühl ein Teil der Gemeinschaft und der Gesellschaft zu sein. Der ganzen Gesellschaft – wir sind mehr!

Nur weil jemand anders ist, bedeutet es nicht, dass er/sie weniger wert ist.

Mir wurden meine Junioren nicht geschenkt, weil ich irgendwie stärker als andere Mütter bin. Dass ich meine Kinder ver- und umsorge, macht mich auch nicht unfehlbar oder zu einem charakterlich besseren Menschen. Ich bin oft frustriert und habe schreckliche Angst. Ich bin einsam und weine viel. Ich kann oft nicht schlafen.

Viele Menschen unterschätzen, wie viel Zeit, Mühe und Geld es manchmal braucht, um Menschen mit Behinderungen ein normales Leben zu ermöglichen und ihnen die Mittel zu beschaffen, die sie brauchen, damit sie verstehen wie die Welt funktioniert. Und überall gibt es Politiker, Bürokraten usw., die Behindertenprogrammen das Geld kürzen, als wäre es gar nichts. Ihr als Außenstehende habt keine Vorstellung davon, wie allein und im Stich gelassen sich Familien mit Behinderten fühlen.

Bitte schaut euch um – und nicht weg!

Ich freue mich über jeden Kommentar und inzwischen auch über * – sind sie doch auch ein Zeichen, dass der Text gelesen wurde. Danke!