Behinderung, Kuddelmuddel

Mittwochnachmittag

Habe grad bitterlich geweint, als ich das Kiewer Sinfonieorchester auf dem Majdan in den Nachrichten spielen sah. Es hat mich überwältigt. 

Momentan habe ich eh am Wasser gebaut. Ein bisschen sorgen mich meine finanziellen Verhältnisse. Es ist nicht, dass wir zu wenig Geld haben. Wir schaffen das. Aber … , nee, das geht niemanden was an.

Zum neuen Proberaum müssen wir viel früher los – einmal durch die ganze Stadt. Zum Bahnhof in die nahe Autostadt mit den vier Ringen. Dort muss ich eineinhalb Stunden vertrödeln – im Sommer ist das hoffentlich einfacher.

Diese Angst, die Kriegsangst macht was mit mir, das ich nicht will. Bin eh ein angstbeladender Mensch, klettere Felsen hoch und steige auf Kirchtürme, balanciere auf Mauern – aber kaum kommt etwas, was ich nicht beeinflussen kann, dann ist die Angst gegenwärtig und ich bekomme Panik hoch drei.

Die Sonne scheint. Schöner Vorfrühling. Gar nicht einmal so kalt und morgen kommen Freunde zum spielen bei uns vorbei.

Gedicht

Bitterschokolade

Menschen
zergehen auf der Zunge
manche schmecken
wie Bitterschokolade
andere wie Erdbeereis

Ich mag beides
am liebsten
– zusammen

©petra ulbrich

Kuddelmuddel

Internationaler Frauentag

Stell dir vor, es ist Frauentag und du sitzt daheim und fragst dich, wo du in deinem Leben falsch abgebogen bist!

Ich bin nicht falsch abgebogen und dennoch niemals geradeaus und zielstrebig gewesen. Mein Weg gleicht dem eines Feldweges, der hin und wieder mal gut ausgebaut war, aber im Großen und Ganzen eher kein komfortables Tempo zuließ. Darüber bin ich nicht unzufrieden. Es ist wie es ist und das ist gut so, wie es ist!