Behinderung

Gefühlte Katastrophen

Letztens habe ich geschrieben, dass ich eine Reichsbedenkenträgerin bin. Was hat das mit meinem Autismus zu tun? Es ist so, dass autistische Menschen in einen unheilvollen Automatismus verfallen (können). Ich tue es! Doch, wie komme ich aus diesem Teufelskreis raus? Denn die Angst um meinen Sohn ist nur ein Teil von allem. 

Self-Fulfilling Prophecy: Wenn ich ständig daran denke, was passieren könnte, dann passiert das irgendwann auch. Mir scheint, dass das eine angstgetriebene kognitive Verzerrung ist. Theoretisch weiß ich darum, praktisch komme ich davon nicht weg. Ich brauche Strategien um dieses Worst-Case-Szenarium zu unterbrechen! Welche? (Noch) keine Ahnung. Die Reize und äußere Einflüsse sind stark – ich filtere nicht, ich nehme sie eins zu eins direkt auf: Overload entsteht und nicht immer habe ich die Möglichkeit mich auszuklinken. Mir hilft Achtsamkeit! Auch so ein Modewort wie Asperger-Autismus. Ich versuche im Hier und Jetzt zu leben und mir helfen wiederkehrende Dinge und positive Automatismen. Seit neuesten mache ich Q-Gong, auch das verhilft mir zur Ruhe. Und es hilft mir mit Menschen zu sprechen, die meine Ängste ernst nehmen und diese nicht einfach mit einer Handbewegung wegwischen – Floskeln und leere Zusicherungen machen mich wahnsinnig, ich fühle mich damit äußerst unwohl. ich weiß, dass viele Katastrophen nur im Kopf entstehen und sicherlich nicht eintreffen müssen. Ich weiß auch, was ich kann und wie ich es verhindere, dass der Kerle nicht verhungert. Aber Wissen und Handeln sind noch immer zwei verschiedene Dinge für mich.