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nachts

Wenn ich denn nachts vor einem leeren Blatt Papier sitze, ist das ziemlich bescheuert. „Nachts sollst du schlafen und ganz bestimmt nicht vor einem leeren Blatt Papier sitzen und nichts drauf malen können!“ Aber wenn ich doch nicht schlafen kann? Eine ziemlich krude Vorstellung. Als ich vorhin die Junioren zurück ins Bett geschoben, den Kerle umgedreht und das Töchting zugedeckt hatte, war ich nicht wieder in den Schlaf gekommen. Sämtliche Podcast, ach Quatsch es gibt so viele mehr, aber die meisten sind entweder zu lang oder langweilig, habe ich gehört und lesen in der Nacht schadet den Augen. Das hat meine Oma gesagt und meine Oma war eine weise Frau, die tagsüber aber auch nicht gelesen hat, weil sie am Tag schließlich ihre Hände nicht in den Schoß gelegt hat, weil man das ja nicht machte. Als sie endlich dazu Zeit hatte, wollte sie nicht mehr lesen – nur Groschenromane, die gaukelten wenigstens heile Welt vor. Meine Abneigung gegen solche Schundliteratur habe ich vom Opa geerbt, denn mein Vater hat lieber gemalt. Womit wir wieder beim leeren Blatt Papier sind.

Gute Nacht, ich geh noch mal schnell aufs Klo und dann kommt hoffentlich Morpheus und nimmt mich in den Arm.

Veröffentlicht von piri

In Momenten, in denen ich an mir und meiner Arbeit zweifle und meine, nichts Gutes auf die Reihe zu bekommen, denke ich daran, mir kurz das, was ich schon geschafft habe, anzuschauen. Dann geht's wieder. | Viel lieber als Likes, sind mir Kommentare herzlich willkommen.

4 Gedanken zu „nachts“

  1. C Stern sagt:

    (Quälende) Schlaflosigkeit kenne ich selbst zur Genüge. Das Lesen drückt mir dann öfter die Augen zu, allerdings bleibt dann auch die helle Leselampe an! Morgens wirkt das meistens nach, meine Augen sind dann tatsächlich müde.
    Manchmal sitze ich auch vor dem PC, lese auch hier oder ich finde eigene Worte zu den Themen, die sich in mir im Kreis drehen, mich beschäftigen, mich nicht schlafen lassen.
    Liebe piri, ich habe Deinen Beitrag „Behindertenbespaßung“ mit Stirnrunzeln und ziemlich fassungslos gelesen. Ich bin ja selbst in einem Bereich tätig, der mich mit Menschen mit Beeinträchtigungen zusammenbringt. Ich hätte hier, solange ich das mache, noch nicht bemerkt, dass es nicht zur Teilhabe gehört, in einem Pflanzenmarkt zu sein. Mir fiele jetzt kein Bereich ein, der gerade in der Freizeit ausgenommen werden könnte. Überall ist diese Teilhabe möglich, solange eben die Räumlichkeiten dazu geeignet sind – hier ist allerdings noch viel zu tun, auch bei uns, aber das ist ein weiteres Kapitel. Doch es kann keine Orte geben, wo Teilhabe nicht erwünscht ist oder sich nicht in sogenannte Vorgaben (von Amts wegen) einfügt! Zumindest ist die Gesetzeslage in Ö da eine klare, soweit ich dies einschätzen kann.
    Auch, dass Begleitungen zu wichtigen gesellschaftlichen und menschlichen „Ereignissen“, wie eine Bandprobe, nicht bezahlt werden, ist schlicht haarsträubend! Das sind die vollen Härten einer Gesetzgebung, wie sie eines reichen Landes wie Deutschland völlig unwürdig ist!!! Was ist nur los in diesem Land? Ich stimme Dir absolut bei, der gelebten Menschlichkeit ist hiermit der Bankrott erklärt!
    Ich will das gar nicht glauben …
    Sehr nachdenklich, C Stern

    1. momfilou.wordpress.com sagt:

      Ja, ich finde das auch! Die Schulden werden an der falschen Stelle gemacht von den Regierenden!!!

  2. quersatzein sagt:

    Auch ich kenne sie, diese schlaflosen Nächte.
    Man muss sie möglichst ignorieren – manchmal hilft es, manchmal nicht.
    Ich wünsche dir guten Schlaf, wenn du ihn brauchst. Und wenn er ausbleibt: Kritzle oder male, was das Blatt hält! :–)
    Lieben Gruss,
    Brigitte

  3. mona lisa sagt:

    Inzwischen nehme ich es einfach hin, wenn ich nicht (durch)schlafen kann und mache entweder Atemübungen, meditiere oder greife zu meinem Bücherstapel neben meinem Bett. Jeder Zwang ist – zumindest bei mir – kontraproduktiv.
    Vielleicht hast du ja Zeit für ein kurzes Mittagschläfchen.

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