Leseunlust

Ich habe nicht mal mehr Lust zu lesen!

Ich will nicht mehr lesen. All diese Romane, Geschichten, Märchen, Überflieger, Tragödien und Liebesschnulzen nehmen mir die Luft zum Leben. Zum eigenen Leben. Diese Ersatzleidenschaften, Ersatzliebschaften, Ersatzerlebnisse, Ersatzverbrechen rauben mir den Atem. Sie lassen mich atemlos werden – ich will selber leben.

Vorsicht! Warum lese ich? Vor was laufe ich davon? Weshalb verkrieche ich mich in Fantasiewelten? Welche Leere will ich ausfüllen? Habe ich kein eigenes Leben, dass ich mir eins aus Büchern zusammensuche? Mein Leben ist – weiß Gott – ereignisreich genug, dass ich nicht noch andere, fremde mitleben, mitlesen muss!

Aber es ist zu schön in andere Welten einzutauchen. Ich brauche doch bloß den Buchdeckel zuklappen, dann bin ich wieder bei mir. Manchmal, manchmal möchte ich dann ganz schnell die Seiten wieder aufschlagen. Um dann festzustellen, dass in den Büchern auch nur mit Wasser gekocht wird …

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…übrigens geht die Kotzerei wieder los. Mit Husten und Ängstlichkeit. Schiete!

Wenn ihr wollt, könnt ihr uns gerne etwas in den imaginären Hut werfen! Wiebke hat sich entschieden – sie will blaue Sandalen.

Kategorien: Behinderung, Bücher

9 Kommentare

  1. Ich empfinde in der Regel Bücher nicht als Flucht, oft finde ich Spiegel und Formulierungen, auf die ich selbst so nicht gekommen wäre, werde inspiriert fürs eigene Schreiben und ja, manchmal ist es auch nur ein Abtauchen, weil das Leben gerade nach „Unterhaltung“ dürstet.
    Herzliche Grüße
    Ulli

  2. Ja, das sehe ich auch so, deshalb lese ich keine Kriminalromane mehr, auch keine guten (mit psychologischem Tiefgang), um mir nicht mehr mit den Abgründen anderer Menschen meine kostbare Zeit zu vertreiben.
    Wenn die Romane aber andere Kulturen beschreiben, z.B. das 1,5 Kilo Buch mit ein paar tausend Seiten „Das achte Leben“ von Nino Haratischwili aus Georgien über 100 Jahre Familiengeschichte in Tiflis, dann arbeite ich mich schon mal da durch und lerne etwas dazu. Oder „Mittagsstunde“ von Dörte Hansen über ein Dorf in Nordfriesland aus der Zeit, in der ich selber dort in der Nähe aufwuchs.
    Alles, was meinen Horizont erweitert, wenn nicht, wird es nicht weitergelesen. Auch Sachbücher und Zeitungen sind dabei.

  3. Lesen war für mich auch immer Trost, Zuflucht, Inspiration und Entspannung. Alles vier. In düsteren Zeiten hätte ich es ohne Bücher nicht geschafft. Zur Zeit brauche ich weniger Bücher und lebe mehr… Aber ich werde Bücher immer als meine Freunde sehen.

  4. Ich sehe meine Bücher nicht als Feinde! :)

  5. abends im bett ist für mich die reise durch andere welten abwechslungsreich, hält mein gehirn in schuß, reduziert den alltagsstreß und läßt mich nach einer stunde lesen sanft einschlafen.
    ohne lesen geht für mich nicht.

    ach herrje! :-(
    gute besserung für carsten!

  6. Im Moment bin ich echt zu faul ein Buch zu lesen. Ein ungelesenes Buch liegt auf meiner Komode und spüre den Zwang es zu lesen, aber ich hab einfach keine Lust dazu.

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