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keine Diagnose

… aber dennoch alles gut! Sogar mehr als gut, weil ich schon an mir gezweifelt habe und nun gefestigter, denn je, bin. „Sie sind nicht depressiv! Zumindest kann ich keine Anzeichen einer Depression bei Ihnen erkennen! Sie haben Ängste, aber wer hätte die in Ihrer Lage nicht.“ Die Psychologin ist keine Verhaltenstherapeutin, sie ist tiefenpsychologisch unterwegs. Wir decken auf, bzw. ich decke auf, was schiefgelaufen ist, warum etwas für mich nicht richtig war – in meiner Kindheit und frühen Jugend. Heute hat sie mir gesagt; ich sei ein Rebell, sei autonom und würde mit meinem inneren Kind kämpfen, das immer denkt, alles falsch gemacht zu haben. Ich habe einen Knacks und muss ’ne Menge wuppen (Wuppa ist übrigens ein Lieblingswort vom Kerle). Vermutlich habe ich einiges mehr zu tragen, als so manch anderer und wenn ich’s nicht könnte, dann wäre es schon längst aus.

„Sie sind stark!“ „Ja, das bin ich, aber ich möchte nicht immer stark sein“, erwidere ich. „Was wäre, wenn Sie es nicht wären?“ „Dann würde es so nicht funktionieren!“ „Also, müssen Sie stark sein! Sie sind es auch, Sie sind es einfach! Nehmen Sie es an!“

Zumindest bin ich nicht depressiv. Ich bin Asperger-Autistin und suche meine Schublade, in die ich mich hinein sortieren kann! Meine Nächte sind angespannt. Ich lese wieder. Sachbücher! Mein Bücherschrank ist durcheinandergeraten, ein besonderes Buch suche ich und finde es nicht. Vor einem halben Jahr hatte ich es verliehen! Habe ich es möglicherweise weitergegeben? Ich suche ein Buch über Frauen und Asperger-Autismus.  Heute Nacht habe ich an den verschiedensten Stellen geguckt – langsam werde ich verrückt, weil alles verrückt ist!

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Veröffentlicht von piri

In Momenten, in denen ich an mir und meiner Arbeit zweifle und meine, nichts Gutes auf die Reihe zu bekommen, denke ich daran, mir kurz das, was ich schon geschafft habe, anzuschauen. Dann geht's wieder. | Viel lieber als Likes, sind mir Kommentare herzlich willkommen.

2 Gedanken zu „keine Diagnose“

  1. freiedenkerin sagt:

    Jedem, der sich einmal mit dir unterhalten hat, und miterelbt hat, wie du mit den Junioren umgehst und für sie sorgst, müsste doch eigentlich sofort klar sein, dass du in keinster Weise weder depressiv noch verrückt bist.
    Sei herzlich gegrüßt!

    1. piri ulbrich sagt:

      Danke, ich sehe es auch so – aber der Psychiater, bei dem ich war, hat diese Diagnose gestellt. Ich werde nicht mehr hingehen!

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