Die Frau, die mir gegenübersteht, wird niemals ein Ohr für meine Sehnsucht haben. Sie wird mir nicht einmal liebevolles Unverständnis entgegenbringen. Sie appelliert an die Vernunft und den Verstand doch die Junioren noch im Heim zu lassen. Es wäre besser für sie und für mich!
Nichts ist besser oder schlechter, alles ist mistig! Ja, Carsten und Wiebke werden gut versorgt – ihnen fehlt es an nichts, sie haben zu essen und ein Dach über dem Kopf. Wie weit sie beschäftigt werden, kognitiv gefördert werden, weiß ich nicht. Jedenfalls klagen sie über Langeweile. Aber kann ich ihnen selber mehr Abwechslung bieten? Eins weiß ich – wir wären wenigstens zusammen.
Es gibt auch einen wirtschaftlichen Grund – versteht ihn nicht falsch, es ist wahrlich nicht der Hauptgrund – diese Heimunterbringung meiner Kinder bringt mich in finanzielle Schieflage. Es ist rechtens, dass ich für diese Zeit kein Pflegegeld und keine Grundsicherung für Carsten und Wiebke bekomme, stattdessen verlangt die Einrichtung Wohn- und Essens- beziehungsweise Haushaltsführungsentgeld von mir. Meine Miete muss ich vollständig weiterzahlen – da kann ich diese nicht einfach um den Anteil von den Junioren kürzen! Diese Kontaktsperre kostet mich Monat für Monat sehr viel Geld – mein Erspartes! Dass mir das Bauchschmerzen macht? – könnt ihr das verstehen? Ganz abgesehen davon, dass ich meine Kinder seit Januar nicht gesehen habe und die Sehnsucht nach ihnen unendlich groß ist.
14. April 2020 08:03 — 8:03
Ich versuch mal was zu sagen. Mein Kopf ist allerdings wie sehr oft bei den Enkelkindern. Das Pflegegeld ist doch eigentlich sowas wie dein Gehalt. Gibt es da nicht sowas wie eine Lohnfortzahlung?
14. April 2020 08:11 — 8:11
Nee, wenn ich keine Leistung bringe oder bringen kann, dann gibt es auch kein Geld!
14. April 2020 08:52 — 8:52
Seit Januar! Das ist so lange, kann mir vorstellen, wie sehr Du die beiden vermisst.
14. April 2020 09:43 — 9:43
Dass dir die Leistungen wegbrechen und du in wirtschaftliche Schieflage gerätst, das habe ich schon lange befürchtet. Wenn du es irgendwie organisieren und ermöglichen kannst, dass ihr gemeinsam daheim klar kommt, würde ich an deiner Stelle auch nicht zögern meine Kinder zu mir zu holen. Die individuelle Förderung die sie bei dir genießen und alles was euch verbindet und als Familie ausmacht ist kaum zu ersetzen. So wünsche ich dir einen Plan A und einen B. Natürlich wird euer Zusammenleben unter den derzeit gegebenen Einschränkungen auch zuhause nicht mehr so sein können, wie es vorher war. Ich wünsche dir so sehr, dass du reichlich Kraft tanken kannst. Deine Gesundheit ist das A und O für deine kleine Familie. Aber das weißt du ja selbst. So hoffe für uns alle, dass ein Impfstoff zum Schutz vor Corona nicht zu weit in der Ferne liegt.
14. April 2020 18:36 — 18:36
Ja ich kann dich verstehen. Ein gamz großer Mist das alles.
15. April 2020 09:46 — 9:46
zur großen sehnsucht nach deinen kindern kommt nun auch ein finanzielles problem- echt mist. ob es mietzuschuß geben könnte oder sonst irgendeinen zuschuß?
ob es da hoffnungen gibt?