Behinderung, Junioren

essen bzw. nicht | kurze Notiz

Eine von zwei und eine halbe von einer halben!

Carsten hat eine von zwei Astronautendrinks und eine halbe Halbliterflasche Cola wieder mit nach Hause gebracht. Ansonsten hat er weder getrunken, noch gegessen – den ganzen langen Arbeitstag. Und ich kann den heilpädagogischen Fachkräften keinen Vorwurf machen. Sie bemühen sich wirklich – aber an den Kerle heranzukommen ist verdammt schwer.

Mir zittern einmal wieder die Knie!

Behinderung, Junioren, Kuddelmuddel

Feierabendbeschäftigung

Gespielt haben wir heute, den ganzen Nachmittag. Erst zusammen Musik gemacht, der Kerle hat Ukulele gegurkt – musizieren kann man das noch nicht nennen, aber Spaß macht es ihm dennoch. Wiebke hat getrommelt und ich habe mir Watte für die Ohren gewünscht. R. beherrscht perfekt sein Instrument und konnte den Ton angeben.

Ja, und dann haben wir ein neues Spiel ausprobiert. Ich habe die Spieleanleitung gelesen und stand und stand und stand auf dem Schlauch. Gebt mir eine Gebrauchsanleitung und ihr könnt mich verwirren. Je öfter ich so etwas lese, umso mehr bin ich durcheinander und kapiere am Ende gar nichts mehr. Meine Mitspieler hat das nur erheitert – und so kann ich am Ende des Nachmittags auch einen Erfolg verbuchen. Ich lache, lache über mich selber – und das ist schön!

Jetzt dürfen die Junioren „dödeln“. Wiebke wollte nur nicht fotografiert werden, weil die Frisur nicht „sitzt“.

Behinderung, Familie, Gedanken, Junioren, Musik

Jeder Morgen

Jeder Morgen ist gleich und doch nicht derselbe. Der Kerle ist wach und hat gute Laune, wenn ihm auch der Rücken schmerzt und er mittelschwer unterzuckert ist. Das Töchting zieht sich die Bettdecke übers Gesicht und beginnt erst einmal zu motzen! Was, das kann ich nicht verstehen. Heute hat sie tatsächlich wieder einmal aus Trotz ins Bett gepinkelt – mit Ankündigung. Aber ich war leider nicht schnell genug! Irgendwas ist. Nur was? Sie äußert sich nicht. Stattdessen meckert sie über blöde Hosen und darüber, dass sie keine Jacke anziehen will. In solchen Zeiten kommt Carsten definitiv zu kurz. Er badet! „Ich will nicht baden!“, kommt es aus Wiebkes Zimmer. Ja, sie müsste eigentlich, aber ich lasse es …

Gefrühstückt haben sie wieder beide nicht. Wenigstens hat Carsten getrunken und Wiebke hat ihre Flasche. Sie wird auf dem kurzen Weg zur Lebenswerkstatt diese im Bus leeren. Nicht auskippen – trinken!

Ich mag keinen Kaffee. Heute nicht. Dabei habe ich mir richtig guten gekauft. Ich mag aber gar keinen Kaffee. Er regt mich an – heute regt er mich auf. Statt Kaffee zu trinken, ziehe ich Betten ab und beschäftige Minna, die ihreszeichens meine Waschmaschine ist.