Gedicht

Der Tag geht

Der Tag geht mit seinem
letzten Licht zur Neige
Mit einem Lächeln auf dem Gesicht
küsst er den Horizont

Ein kurzer Blick zurück
Was gab es heute?
Ein kurzer Blick nach vorn…

Die Nacht, der dunkle Bruder
deckt mit Schweigen
den Ärger und den Kummer zu

Wohl dem, der auch am nächsten Morgen
aufsteht und dieses Lächeln wiederfindet.

© petra ulbrich

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Es wird früh dunkel. Momentan denke ich, dass gar nicht wieder hell werden wird. Doch heute blitzte die Sonne durch die Wolken – wir konnten gut ein halbes bis dreiviertel Stündchen spazierengehen. Anschließend tat ein heißer Tee uns allen ausgesprochen gut. Nur gab es da dann keine Wölkchen!

Gedanken, Gedicht

halb sieben abends

Gedanken jagen die Nacht,
wie wilde Schwäne
einen vorwitzigen Jungen,
der meinte, unbedingt
eine weiße Feder
besitzen zu müssen.

©petra ulbrich

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Wir machen Pläne! Über Freizeiten im nächsten Jahr, zum Theaterbesuch am nächsten Sonntag, zum Opernbesuch am Bodensee, zur OP – ob sie wohl wie geplant stattfinden kann? Pläne werden geschmiedet zur Mutter-Kinderkur! Aber sind es nicht eine Menge weiße Federn?

Allgemein, Gedicht

Wiederholung

Um deinen Spiegel

Um deinen Spiegel ranken sich
Fotos von Blumen
die in deinem Garten
niemals wachsen werden
die nicht duften
die nie verblühen
weil sie es längst sind
Blumen, die Gräber zierten
auf die Tränen fielen
die dir seidene Träume verschafften
und nie erfüllten

Rote Rosen auf Fotos
– es gibt nichts deprimierenderes
denn in der Vase
werden solche auch in vielen Jahren
keine mehr stehen

© piri ulbrich

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Dass ich das Gedicht schon einmal veröffentlicht hatte weiß ich, nur wann weiß ich nicht mehr.
Dieses Gedicht wird jetzt in einer Anthologie der Brentano-Gesellschaft veröffentlicht. Ich freue mich darüber sehr, hatte ich doch schon längst vergessen, es eingeschickt zu haben.