Gedanken, Kuddelmuddel

alles nichts, ohne

 

Wenn ich so schreiben würde wie ich denke, dann würde das hier sehr schnell in der Gossensprache enden. Ziemlich viel mit Sch am Anfang! Die Hustenbonbons aus der Apotheke helfen zwar für einen mittellangen Moment, beheben aber nicht die Ursache – unterdrücken nur den Husten, der anschließend mit Macht wieder kommt. 

Ich weiß, ich nerve – immer dasselbe, nichts Neues, noch nicht mal ein Gedicht! Meine Kraft brauche ich zum überleben. Oh Himmel, das klingt ganz schön – ja große Frage, nach was klingt das? Abgehoben? Überzogen? Überheblich? Egal was, ich muss gucken, dass hier der Laden läuft. Mit Hustenattacken und Brustenge, schwerer Atmung und daraus resultierenden Schlafdefizit eine große Herausforderung. So langsam komme ich an meine Grenzen. 

Gesundheit ist ein hohes Gut. Ohne Gesundheit kannst du dir keine Wut leisten. Ohne Gesundheit soll ich dankbar sein, dass überhaupt jemand kommt, denn, wenn die Mutter krank ist, dann kann man ja nichts machen… pssst und jetzt zensiere ich meine Worte – geht euch nichts an, meine Gossenworte.

Gedanken, Junioren

so ist es

So ist es eben das Leben seit jeher, alles gehört dazu: Leid und Trennung und Sehnsucht. Man muss es immer mit allem nehmen und alles gut und schön finden.

Rosa Luxemburg

Bis auf die Tatsache, dass ich mir die Ohren abtelefoniere – aus verschiedensten Gründen – passiert hier, außer Hustenattacken, nicht viel. Noch gewinne ich, aber die Junioren holen auf und können (fast) schon genauso bellen, wie ich. Was sagt Rosa Luxemburg? Man muss es immer mit allem nehmen und alles gut und schön finden.

Ich habe ein neues Festnetztelefon, habe unser WLan neu eingerichtet, mein Schlafdefizit ist gigantisch, auf dem Handy habe ich eine, mir einmal sehr wichtige, Familie komplett gesperrt – zusätzlich zu dem, ach so christlichen heiligen Freund – und ich fühle mich gut damit!

Behinderung, Familie, Gedanken, Junioren, Kuddelmuddel

dennoch schön

Das Leben ist schön, auch mit Husten, gebrochenen Zehen, Bauchschmerzen und Wutausbrüchen. Denn, wenn alles immer nur FriedeFreudeEierkuchen ist, dann wäre es langweilig. Sicher, ich könnte momentan auf den einen oder anderen Huster verzichten. Erstens ist es schmerzhaft und zweitens ist es laut und auffallend und das tun wir sowieso – nicht immer ist das schön. 

Das Leben ist schön, wenn Wiebke ihre Lieder singt. Winnewinnewippa und andere Fantasieworte. Das Leben ist schön, wenn sie klammheimliche aus dem Kühlschrank einen Schokoladenpudding klaut und dann mit braunem Schnütchen und Grinsen im Gesicht stolz erklärt, dass sie schon Mittag gegessen hat! Das Leben ist auch schön, wenn die Sonne scheint und wir spazieren können.

Das Leben ist schön, wenn Carsten ohne zu murren zwei Astronautennahrungen am Tag trinkt – zwar immer noch viel zu wenig, denn der Kerle müsste 900 kcal zu sich nehmen und das schafft er an manchen  den meisten Tagen nicht. Das Leben ist schön, wenn er andächtig zuhört, wenn ich vorlese oder wenn wir zusammen MenschÄrgereDichNicht spielen und Carsten vor lauter Freude über seinen zweiten Platz übers ganze Geschicht strahlt. 

Das Leben ist schön, wenn ich nichts erwarte und positiv überrascht werde und das Leben ist schön, wenn denn endlich mein Festnetztelefon richtig funktionieren würde …