Alltag, Bücher, Gedanken

schwebend Leben

Federn lassen und dennoch schweben, das ist das Geheimnis des Lebens. | Hilde Domin

Hatte ich schon mal erzählt, dass ich Hilde Domin einmal besuchen durfte? Die alte Dame war wunderbar, spitzbübisch, fast wie ein junges Mädchen. Voller Leben – und da war sie schon sehr alt!

Manchmal sollte ich mir mehr ihrer Minigedichte vorlesen, oder mehr Lavendelöl an die Schläfen tupfen, dann hätte ich mehr Mut zum Leben.

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Von Paolo Cognetti – der mit den Bergen, der mich an meinen Vater erinnert – von ihm habe ich mir noch zwei Bergromane aus der Bücherei ausgeliehen! Eins hat knapp 140 Seiten und während der Kerle Tour de France guckt, habe ich schnell mal eben 90 Seiten verschlungen…

Alltag, Behinderung, Familie

zwischendurch

Immer wieder spielt das Leben ein anderes Stück, als dass man es selbst inszeniert hat.

Mein Töchting hat Bauchweh! Wenn sie das hat, ist sie noch weniger bei uns und sie isoliert sich mehr als sonst. Allerdings möchte sie dennoch Aufmerksamkeit und will betüddelt werden. Gar nicht so einfach auf Abstand! Wenn sie nicht auf dem Rollstuhl sitzen würde, hätte ich sie längst durch die Weinberge gescheucht – etwas Bewegung würde so manches in Gang bringen. So etwas sind auch Nachteile einer Rollstuhlnutzerin.

Der Kerle scheint fit zu sein. Aber auch bei ihm führt jemand anderes Regie!

Ein bisschen springe ich von einer zum anderen. Nebenbei gibts auch noch mein Leben.

Alltag, Behinderung, Junioren

kurze Hose, blaue Beine

Kalt war’s heute morgen. Im Gegensatz zu gestern. Im übernächsten Dorf ist ein Fest mit Musik. Ein etwas älteres Paar spielt Lieder für ältere Menschen. Den Junioren hat’s dennoch gut gefallen. Auch im entfernten Dorf werden der Kerle und das Töchting erkannt. Ich habe das Gefühl, wir können noch weiter weg reisen und da kennt jemand den Kerle.

Ein kleines rothaariges Mädchen geht zum roten Rollstuhl und mein Sohn ist justament ins Gespräch vertieft. Die beiden unterhalten sich, als ob sie sich schon lange kennen. Dabei sehen sie sich das erste Mal. Es stellt sich heraus, dass das die Freundin meines Wunschenkels ist. Die Welt ist klein!

Ich freue mich, dass meine Helferfreundin die Idee mit dem Musikfest hatte!

Gefroren haben die Junioren leider. Für kurze Hosen und Röckchen war’s zu kalt. Dem Kerles dünne Beine waren blaugefroren. Er ist wieder warm und auch des Töchtings Beinen gehts gut und sie friert nicht mehr.