Gedanken, Kuddelmuddel

bis auf Weiteres

Bis auf Weiteres sind die Kommentare hier im Blog geschlossen.  Ich mag nicht mehr! Mich macht es mürbe, immer und immer wieder Hasskommentare von derselben oder sehr ähnlichen IP-Adresse löschen zu müssen. Ich mag sie auch nicht mehr lesen, denn leider ist es so, dass auch sogenannte normale Kommentare in Spamordner landen und diese möchte ich natürlich nicht löschen. Sicherlich gibt es Möglichkeiten, solche Menschen auszusperren. Mir persönlich ist das zu aufwendig. Es gäbe die Option sich hier anzumelden (im Blog), aber wer tut das schon? So lasse ich in nächster Zeit einfach keine Kommentare zu. Wer mir etwas schreiben oder sagen möchte, wird Wege finden. Vermutlich wird diese Wege auch der- oder diejenige finden und dann werde ich Konsequenzen ziehen und das Blog löschen.

Was habe ich nur getan, dass jemand so einen Hass auf mich hat? Kann mich dieser Mensch nicht einfach in Ruhe lassen? Ich habe, weiß Gott, andere Dinge zu tun, da möchte ich mich nicht auch noch über solche Hasssachen aufregen. Und aufregen tun sie mich. Ja, da trifft jeder Spamkommentar bei mir voll ins Schwarze – tut weh und nagt und nagt an meinen Selbstbewusstsein.

∙∙∙∙∙·▫▫▫▫ᵒᵒᵒᴼᴼ ᴼᴼᵒᵒᵒ▫▫▫▫∙∙∙∙∙·

Es ist sehr komplex! Mir scheint, autistische Menschen sind generell sehr komplex und wenig durchschaubar oder doch durchschaubar – aber vor allem leicht verletzbar. Nur ist es nicht immer klar zu sehen, was sie verletzt! Dabei ist es einfach! Autisten mögen Ehrlichkeit! Wirklich – Ehrlichkeit verletzt mich nicht, auch dann nicht, wenn ich angegriffen werde. Ich brauche aber auch Bestätigung und wenn ich sehe, wie manche Leser in anderen Blogs liken und bei mir nicht, dann denke ich, dass das, was ich schreibe, furchtbar schlecht ist. Wenn dann aber (sogenannte) Leser einfach durchklickend liken, dann kratzt das genauso an meinem Selbstwertgefühl!

Fortsetzung folgt …

∙∙∙∙∙·▫▫▫▫ᵒᵒᵒᴼᴼ ᴼᴼᵒᵒᵒ▫▫▫▫∙∙∙∙∙·

Nachtrag am Samstag um 9:23 Uhr: Wie lange ich durchhalten kann, dass die Kommentare geschlossen sind, weiß ich nicht. Sind diese doch das Salz in der Suppe. Aber man kann damit eben auch das Essen völlig ungenießbar machen. Vielleicht lasse ich sie morgen schon wieder moderiert zu!

Veröffentlicht von piri

✨ In Momenten, in denen ich an mir und meiner Arbeit zweifle und meine, nichts Gutes auf die Reihe zu bekommen, denke ich manchmal daran, mir kurz das, was ich schon geschafft habe, anzuschauen. Dann geht's wieder. ✨

12 Gedanken zu „bis auf Weiteres“

  1. Der Emil sagt:

    Ich verstehe solche Menschen und ihre Reaktionen/Aktionen auch nicht. Früher versuchte ich, über deren Gründe zu spekulieren. Aber so verkorkst kann ich wahrscheinlich nicht denken.

    Dich aber verstehe ich, sehr gut sogar. (Und daß ich manchmal einen Internet-Pranger wünsche, an den solche Dinge gepinnt werden könnten, verschweige ich lieber.)

    1. piri sagt:

      Du hat es doch nicht verschwiegen!

  2. Gudrun sagt:

    Eine Blogfreundin hat ihren Blog so eingerichtet, dass man sich anmelden muss. Ich habe das getan und würde es auch bei dir tun.
    Es ist schlimm, wenn Menschen eine tiefe Befriedigung empfinden, wenn sie solchen Hass versprühen können. Wie krank ist das!

    1. piri sagt:

      Wenn ich genau wüsste, wie das geht, dann würde ich das machen. Ob ich damit allerdings Leser:innen ausschließe? Ich weiß es nicht und bin total verunsichert. Aber das ist so langsam Normalzustand bei mir.

  3. Violine sagt:

    So Hasskommentare packen mich auch negativ an. Und auch ich weiss nicht, wie damit umgehen.
    Meine Schwägerin hatte solche bei mir losgelassen. Das war direkt der Gruss aus dem Orkus. Grusel, schudder. Es liess mich fassungslos zurück. Doch mittlerweile war schon länger nichts mehr.
    Ich frage mich, ob, wenn das länger andauern würde, ich dasjenige anzeigen würde? Ich weiss noch nicht mal, ob das was bringt. Und ich bin auch keine Polizeispringerin.

    1. piri sagt:

      An eine Anzeige habe ich auch schon gedacht …

  4. dergl sagt:

    Ich finde die Idee mit den geschlossenen Kommentaren gut. Das ist die einfachste, schnellste und stressfreieste Lösung, zumindest bis man sich eine passende Strategie überlegt hat.

    Zu dem unteren Teil des Posts: Ich weiß es nicht, aber vielleicht ist es für dein (meist neurotypisches?) Publikum auch verwirrend. Du hast mehrfach erklärt, was für dich das Problem mit Likes ist, nämlich dass du sie „wörtlich“ nimmst und vielleicht nehmen diejenigen, die dich, die Junioren und/oder das Blog mögen das einfach ernst und liken deshalb nicht.

    Wenn du siehst, sie liken woanders und dich wundert, warum bei dir nicht, hilft dir vielleicht auch eine Frage: Sind diese anderen Blogs, in denen „Like“ geklickt wird aus dem gleichen Genre?

    Es könnte doch sein (mir wäre das logisch), dass jemand Neurotypisches ohne behinderte Angehörige zum Beispiel erzählt, man hätte diesen oder jenen Ausflug gemacht und dafür das das Like bekommt, weil diese neurotypische Person ein völlig durchschnittliches Leben hat und dieser Blogbeitrag wie der Plausch mit der Nachbarin auf dem Wochenmarkt ist – man erzählt etwas, um sich zu unterhalten. Das Like ist dann wahrscheinlich die Reaktion auf diesem Straßenplausch, mit dem man sich nicht weiter beschäftigen muss. Ob Frau Müller gestern im Zoo und Herr Meier vorgestern im Baumarkt war ist nichts, worüber man länger nachdenken muss und hat eigentlich keinen Nachrichtenwert.

    Deine Beiträge sind alleine aus deiner Situation heraus schon anders, ob du willst oder nicht. Da erfährt man etwas, über das man nachdenken muss und wenn nur, dass da eine Mutter alles gibt, um ihre zwei erwachsenen Kinder durchzubringen. Das ist ein anderes Kaliber und wird im Idealfall instiktiv anders, ernsthafter bewertet. Dass es Carsten mit der PEG besser geht hat zum Beispiel wirklich einen Nachrichtenwert – (hoffentlich) alle so Uff, ein Glück! Super Neuigkeit -, dass Frau Müller im Zoo war hat keinen nachhaltigen Einfluss auf irgendwas, dass die Sonde Carsten so gut untetstützt schon.

    Verstehst du, was ich meine? Ich weiß natürlich nicht, ob das zutrifft.

    1. piri sagt:

      dergl, du hast mal wieder ins Schwarze getroffen! Dass ich meine Leser überfordere, daran habe ich nicht gedacht. Ja, es ist hier ganz anders, als üblich. Aber was ist üblich? Ich kenne es nicht. So prallen Welten aufeinander, die einander einiges abverlangen. Glaub mir, manchmal wünschte ich mir Banalitäten – es würde meinem Leben etwas Leichtigkeit verleihen und das könnte ich sehr gut gebrauchen.

      1. dergl sagt:

        Ich würde das nicht überfordern nennen. Es fordert, aber es ist nicht zu viel verlangt und „überfordern“ würde implizieren, dass du etwas verlangen würdest, dass die nicht leisten können und du tätest es wissentlich. So ist es aber doch nicht. Du möchtest doch, so verstehe ich das, einfach verstanden und ernstgenommen werden.

        Was eventuell überfordert, da bin ich jetzt gerade heraus, sind vielleicht die Erklärungen zu Autismus oder autistischer Wahrnehmung, die du manchmal verlinkst. Die Sachen, die du da auswählst sind sehr „klinisch“, da kann es Schwierigkeiten für die Leute, die ja nicht in dem Thema drin sind und vermutlich auch keine Leseerfahrung mit solchen Texten haben, geben, das auf dich zu übertragen. Dann werden sie irgendwann vielleicht gar nicht mehr geklickt, weil niemand etwas lesen mag, von dem man vorab weiß, dass man es nicht versteht. Vielleicht wäre es für diese Leute einfacher, wenn du andere Autist:innen statt nüchternem Fachzeug verlinken würdest. Es gibt ja viele Autist:innen, die in ihren Blogs Dinge erklären und das ist vielleicht auch weniger „fordernd“, weil hinter diesen privaten Blogs auch Menschen stehen, die vielleicht auch irgendwas vertrautes an sich haben (zum Beispiel Eltern sind, ein beliebtes Hobby haben etc.).

        Als Beispiel, damit du weißt, was ich meine: Peggy, bei der du wohl auch liest – zumindest hast du was bei ihr geliket – hat Meltdown in der Geschichte mit dem Auto und dem überhitzten Kühler gut erklärt. Wenn man die Facherklärung auf manchen Webseiten liest und real keine Autist:innen kennt, denkt man vielleicht eher „Na toll, Meltdown heißt, die rasten von jetzt auf gleich wegen Nichtigkeiten aus. Mit denen will ich gar nichts zu schaffen haben, weil sie aggressiv sind. “ und das stimmt ja nicht. Sie erklärt das so, dass man auch als Neurotypische:r denkt „Moment, so ähnlich habe ich mich auch schon gefühlt. Da war ich total gestresst. Und sie sagt, Autist:innen sind wegen der Reizüberflutung noch schneller gestresst, das heißt, die sind gar nicht aggressiv, die können einfach nicht mehr.“ Und das trifft es doch eher als XY rastet andauernd wegen nichts aus, irgendwas muss XY gegen uns haben.

        Banalitäten sind manchmal gut und Leute wie wir hätten die auch manchmal gerne bzw. das, was gemeinhin als Banalität definiert wird. Banalität bei mir ist aber zum Beispiel nicht Frau Müller war im Zoo, denn ich habe überhaupt keine Kraftreserven mich mit der „Nichtigkeit“ von Frau Müllers Ausflug zu beschäftigen. Banalität bei mir heißt zum Beispiel: Meine Mutter hat sich mal wieder verlaufen und es endete ohne, dass sie irgendwo eingesammelt werden musste, einen Schuh verloren hat oder über eine rote Ampel gegangen ist und damit Chaos angerichter hat. Für Leute, die keine zu pflegenden Angehörigen mit Weglauftendenzen haben ist dieses sehr spezifische „banal“ (das deshalb banal ist, weil es ständig passiert) sehr befremdlich.

        1. piri sagt:

          Ja, bei Peggy lese ich und ich finde, sie schreibt sehr anschaulich – ich erkenne mich jedenfalls oft in ihren Texten – wie es ist Asperger-Autistin zu sein.
          Und das mit dem Überfordern – hm, das war vielleicht nicht korrekt ausgedrückt. Nur habe ich jetzt keine Zeit und Muße, das verständlich zu erklären.

  5. Hostettler Nadine sagt:

    Liebe Piri, Du hast überhaupt nichts getan, was hasserfüllte Kommentare rechtfertigen würde. Aber sie gelten, und das weiss Dein Herz wahrscheinlich schon, im Endeffekt auch nicht Dir persönlich; Du bist resp. bietest „einfach nur“ eine praktische Entladungsfläche. Ich will Dich nicht zuquatschen. Und was gäbe es auch zu sagen. Was Du erleben musst, ist grässlich und ich kann da keine Watte drum rum packen oder es einfach mal bunt anmalen…

    Etwas will ich Dir aber noch mitgeben, vielleicht kennst Du’s noch nicht: https://hateaid.org/meldeformular/

    Hate Aid engagiert sich gegen Gewalt im Internet, berät Betroffene und hilft ihnen in konkreten Fällen auch praktisch und finanziell weiter. Da es sich bei Dir (meistens) um die selbe Person zu handeln scheint, wäre es vielleicht nicht schlecht, mal eine Meldung zu machen. Du bist nicht alleine. Ich weiss, klingt abgedroschen und ich weiss auch, dass das alles wahnsinnig viel Energie und vielleicht auch Mut braucht. Ich denke, gerade Hate Aid weiss das aber und wenn Du es schaffst, einen ersten Schritt zu wagen, wird man Dich dort auffangen und (unter)stützen.

    Ich wünsche Dir auf jeden Fall, und das auch nicht erst jetzt, viel Kraft und Mut und Hoffnung und ich will Dir auch sagen, dass ich Deine Gedanken bezüglich Likes nachvollziehen kann. Sie sind ambivalent aber, hey, der Mensch ist ein äusserst ambivalentes Wesen und ja, das kann bei anderen ganz schön irritierend ankommen. Sich selber deshalb zu verstellen oder übergehen, sehe ich aber nicht als gangbaren Weg. Daher finde ich es nach wie vor gut, dass Du Dich immer wieder öffnest und ehrlich sagst, wie es in Dir aussieht, was Du fühlst und was Dir durch den Kopf geht ! Ich like selten. Ehrlich gesagt überfordert und verwirrt mich alles, was mit Likes, Tags, und anderen Labels zu tun hat. Ich finde da keinen Weg, keine Logik, keine Regeln für mich. Deren Anwendung resp. Nicht-Benutzung findet bei mir daher, leider, ziemlich willkürlich statt. Sei gewiss, dass ich bei Dir mitlese, mitdenke und mitfühle, auch wenn ich mich selten äussere <3

    1. piri sagt:

      Danke

Kommentare sind geschlossen.