Behinderung

Lass uns über den Tod reden

Wir sterben mit den Sterbenden
Sieh, sie scheiden, und wir gehen mit ihnen.
Wir werden mit den Toten geboren:
Sieh, sie kehren wieder und führen uns mit.

TS Elliot

Nee, ne oder muss das sein? Ja, ich denke schon! Die Junioren und ich haben das gestern Abend gemacht. Tod ist ja bei uns auch ein Thema – der Papa starb vor 7 Jahren sehr plötzlich, quasi aus dem Leben gerissen. Und es war notwendig, dass wir gestern geredet haben. Denn meine Kinder haben Angst, gerade weil ich so krank bin, dass ich auch sterbe. Wenn wir nicht dies heikle Thema angesprochen hätten, dann hätten sie es für sich behalten. Es für sich alleine behalten, alle Ängste mit sich alleine ausmachen, das ist nicht gut und für geistig behinderte Menschen, die ganz andere Horrorszenarien im Kopf haben, eine noch größere extreme Belastung.

Wir reden über alles! Ich rede mit den Junioren so, dass sie mich verstehen. Das heißt nicht unbedingt, dass ich eine sehr einfache Sprache verwende. Auch behinderte Menschen können komplexe Probleme erfassen und meine beiden fragen, wenn sie etwas nicht verstehen – auch über den Tod. Als der Papa starb und dieser nicht mehr da war, war es ein großes Thema, wo er jetzt ist. „Auf keinem Fall auf dem Friedhof!“ Carsten hat es erkannt – „Da ist nur Asche.“ „Mal ist er bei uns und mal nicht!“ „…und wenn ich ihn brauche, dann ist er meistens nicht da – so wie früher ja auch!“

Uuups, such Life! – Wie ist das bei euch, redet ihr auch über den Tod?

Kuddelmuddel

Reigen

August liebt Augusta und Bernd seine Claudia. Christine liebt Jörg. Manuel liebt Ines doch Ines liebt Sabine.  

Sabines Bruder liebt Franz und Jochen liebt Konstanze doch Konstanze liebt Christa. Christas Mutter wohnt woanders. Der Freund kommt aus Frankreich, nein er liebt Francoise. Und die Mutter weiß nichts davon. Claudine liebt sich selbst, allerhöchstens Chouchou und der hebt sein Bein und ihr tappt hinein.

Kuddelmuddel

Mist

Da macht einer die Nacht zum Tag und ich merke es erst jetzt, da ich schon seit Stunden im Bett bin. 

Ganz unschuldig guckt mich der Kerle an: „Was ist Mama?“ Jaja, was ist? Wendezeit! Und das ist eigentlich Schlafenszeit. Auch für Carsten. So wird der arme Mann wieder im FuB (Förder- und Betreuungsbereich) pennen und dort den erschöpften Menschen spielen. Allerdings hat er heute die Rechnung ohne mich gemacht. Ich werde den netten Damen verklickern, dass ihr Charmebolzen sie auf den Arm nehmen möchte. Wer feiern kann – und sei es nur am Tablet – der kann auch ‚rabotten‘.  „Mama, darf man nicht mal die Zeit vertrödeln?“ Im Prinzip ja! Aber wenn es nach Carsten ginge – da kommt er ganz nach seinem Vater – da würde er die Uhren anders stellen. Nur leider geht das nicht.

Wenigsten schläft das Töchting tief und fest, ihr Baby im Arm haltend…