Kuddelmuddel

Einstein und eine Reise

Eine Schiffsreise – in die Vergangenheit – von drei Kindern ins Jahr 1913. Den Kerle interessiert es, das Töchting boykottiert, motzt und meckert, wenn ich vorlese. Wiebke hat mehr mit der Langeweile zu kämpfen, sie wird zunehmend quengeliger. Besonders für sie habe ich die Physiotherapeutin angerufen, dass sie zu uns kommt. Siehe da, Wiebke war glücklich – wenn auch sehr steif. Aber das hat mir gezeigt, dass endlich wieder geturnt werden muss. Heute hat Wiebke Muskelkater. Für uns beide nicht leicht auszuhalten, weil sie noch ein bisschen motziger ist. 

Carsten will nun in echt verreisen. Am liebsten mit einem Schiff: „Aber nicht mit einem Kreuzfahrtschiff, lieber mit einem kleineren Passagierschiff, aber doch ein bisschen weiter weg – vielleicht nicht grad nach New York!“ Mir selber wäre es schon recht, wenn ich mir eine neue Hose kaufen könnte, mit zwei Rollifahrern im Schlepptau nicht gut machbar – aber wozu brauche ich auch eine neue Hose? Hier im Dorf kennt man mich auch im Schlabberlook!

… selber lese ich im Moment nur „Schundromane“!

 

 

Kuddelmuddel

neidisch

Das möchte ich auch können, mit vielen Worten nichts oder fast nichts sagen. Schwafeln, nannte das mein Vater und war ebenso neidisch, wie ich es jetzt bin. Keiner von uns konnte reden um des Redens Willen – er war zielorientiert und ich bin es gewissermaßen auch und dass, obwohl ich mein Ziel nicht erreiche. Eigentlich fast nie wirklich erreiche. 

Denn ich bin mir sehr bewusst, wenn ich zum Beispiel der Haushaltshilfe klare Ansagen mache, dass ich diese nicht besonders schmackhaft verpacke und die Frau damit vorn Bug schieße. Ich weiß auch, dass ich durch meine sehr direkte Art, durch meine ehrliche Sprache manchmal sehr verletze. Da kommt der Neid auf, auf Menschen, die durch die Blume reden, zwischen den Zeilen schreiben und die viele schöne Worte machen und umschreibend auch das – unterschwellig – sagen, was ich direkt herauspoltere. MamS hat mir des Öfteren gesagt: „An dir ist ein Diplomat verloren gegangen! Dir fehlt er vollkommen – der Sinn der Diplomatie!“ So sehr gerne hätte ich sie, die Gabe der Diplomaten und die Gabe des Smalltalks, denn das ist es doch, reden um des Redens Willen!