Gedicht

Advent

Der Frost haucht zarte Häkelspitzen
Perlmuttergrau ans Scheibenglas.
Da blühn bis an die Fensterritzen
Eisblumen, Sterne, Farn und Gras.

Kristalle schaukeln von den Bäumen,
die letzen Vögel sind entflohn.
Leis fällt der Schnee – in unsern Träumen
weihnachtet es seit gestern schon.

Mascha Kaléko

Veröffentlicht von piri

✨ In Momenten, in denen ich an mir und meiner Arbeit zweifle und meine, nichts Gutes auf die Reihe zu bekommen, denke ich manchmal daran, mir kurz das, was ich schon geschafft habe, anzuschauen. Dann geht's wieder. ✨

2 Gedanken zu „Advent“

  1. C Stern sagt:

    Sehr besinnlich und von jener altmodischen Note,
    die mir diese vorweihnachtliche Zeit so einzigartig nahebringt!
    Vielen Dank fürs Einstellen des Gedichts!
    Ein herzwärmendes Wochenende wünscht C Stern
    PS: Dass es hier immerzu schneit, das gefällt mir!

  2. Gudrun sagt:

    Zarte Häkelspitzen an Fenster gehaucht – Das gefällt mir. Ich weiß gar nicht, wann ich das letzte Mal Eisblumen am Fenster gesehen habe. Als ich Kind war, gehörte es zum Winter dazu. Und ich habe sie bewundert, diese kalten Schönheiten.

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