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27.1. – Gedenktag

Am 27. Januar gedenkt Deutschland der Millionen Menschen, die durch die Nationalsozialisten entrechtet, verfolgt, gequält oder ermordet wurden. Historischer Anlass für den Gedenktag ist die Befreiung des deutschen Konzentrationslagers Auschwitz-Birkenau am 27. Januar 1945 durch die Rote Armee. In Auschwitz waren etwa 1,1 Millionen Menschen ermordet worden.

Relativ stark eingebrannt ist mir dieser Tag in meinem Gedächtnis. Aber eher weniger wegen Auschwitz. Auch. Auch mit der Befürchtung, dass sich so etwas wiederholen könnte. Gerade behinderten Menschen gegenüber ist eine Ambivalenz zu spüren, die manches mal nicht guttut. Ich bin voreingenommen und höre garantiert auch die Flöhe husten. Aber manchmal schlägt uns ein Hass entgegen: Was wollt ihr hier. Ihr stört. Bleibt daheim! So geschehen beim Bowling. Aber auch ganz anders, am selben Ort von anderen Menschen: Toll, dass ihr da seid. Komm, wir machen ein bisschen Platz! So fängt Ausgrenzung an. Leise. So kann man Ausgrenzung entgegenwirken. Auch leise.

Der 27. Januar vor vier Jahren war ganz anders geplant. Ich sollte zur Kur fahren, zu einer, um dort meine Lunge zu stärken. Stattdessen bin ich in ein Akutkrankenhaus und meine Junioren .., ihr wisst es.

… und jetzt habe ich einen Beitrag geschrieben, der total unausgegoren ist! Im Übrigen möchte ich ein weiches Kissen, ein warmes Bett, eine helfende Hand und ganz lange ausschlafende Junioren.

Am 23.1.24 starb Melanie Safka.

Veröffentlicht von piri

✨ In Momenten, in denen ich an mir und meiner Arbeit zweifle und meine, nichts Gutes auf die Reihe zu bekommen, denke ich manchmal daran, mir kurz das, was ich schon geschafft habe, anzuschauen. Dann geht's wieder. ✨

2 Gedanken zu „27.1. – Gedenktag“

  1. Trude sagt:

    Liebe Piri,

    sicher siehst du vieles aufgrund deiner persönlichen Lebenssituation anders als viele Leute.
    Aber voreingenommen? Weil du dich um das Wohl deiner Junioren sorgst?

    Wie kann sich jemand anmaßen zu entscheiden wer lebensberechtigt ist oder nicht?
    Das ist doch unmenschlich.
    Genau wie die Frage wer berichtigt ist in Deutschland zu leben und einen deutschen Paß zu haben?

    Dafür haben wir schließlich das Grundgesetz. Das auf den Menschenrechten aufbaut.
    Und die wiederum auf die Bibel und christliche Lehren. Die im übrigen mit vielen Religionen dieser Welt in weiten Punkten übereinstimmt.

    Ich wünsche dir viele schöne Erlebnisse mit deinen Junioren. In Mitten von Alltagsengeln. Die z.B. auf dem Fußweg an die Seite gehen, wenn ihr kommt. Denn oft sind es die kleinen Dinge, die Menschlichkeit ausmachen.

    Liebe Grüße
    Trude

    1. piri sagt:

      Kleine Dinge, ja! Dankeschön.

      Nachtrag: unausgegoren, aber auch tatsächlich voreingenommen. Denn jede*r kann nur aus der eigenen Sichtweise sehen und meine ist nun mal nicht deine. Ich danke allen, die mir ihre Sichtweise ehrlich und ungekünstelt vermitteln, denn das erweitert meinen Horizont.

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