Audio, Behinderung, Familie, Gedicht

ach, der

 

Das ist doch der, der immer so laut ist
oder der, der immer die Nase in alles steckt

Aber auch der, der nie den Mund aufbekommt
wenn es was zu sagen gibt

Oder der, dem der Hals so schief steht

Nee, das ist der, der immer gut gelaunt ist
und alle freundlich anlacht.

© petra ulbrich

 

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Viele Kinder, viele verschiedene Behinderungen. Manche schüchtern, manche forsch. Einige (leider viele) weinen oder schreien, einige andere sind in sich gekehrt und tauen erst auf, wenn die Eltern kommen und sie aus der Betreuung abholen. 

Ich schlafe immer noch schlecht, habe aber kaum Zeit darüber nachzudenken, weil mein Vormittag hackedickevoll  mit Terminen ist. Physio, Wirbelsäulengymnastik, diverse Vorträge, Nordic Walking – alles bis 14:00 Uhr und dann musste ich noch Schwimmflügel für den Kerle kaufen – macht das mal Ende September, ihr bekommt kaum noch welche – und um kurz nach 15:00 Uhr habe ich meine Quasselstrippen aus der Betreuung abgeholt.  

Allgemein

und dann glaubst du wieder

… an das Gute im Menschen! 

Lange hatte sie gezweifelt. Oft wurde sie enttäuscht. Immer und immer wieder haderte sie mit sich und der Welt. Sie fühlte sich alleine gelassen. 

Von so vielen Seiten hagelte es Ratschläge. Nicht immer waren sich die vermeintlich wohlmeinenden Ratschläger einig. Teilweise sagte die eine das und keine fünf Minuten später bekam sie von jemand anderem einen ebenso wohlmeinenden Schlag in den Nacken, der allerdings völlig konträr dem ersteren war. Keine der Empfehlungen wollte sie annehmen, weil auch der klügste Rat für sie nicht stimmig war und passte. Immer wütender wurde sie. Immer mehr fühlte sie sich bevormundet. Immer öfter dachte sie, dass das was die Menschen als Ratschläge austeilten übergriffig war. Obendrein wollten diese Menschen von ihr bestätigt haben, dass das was sie sagten absolut wertvoll war. Sie fühlte sich benutzt und sollte auch noch dankbar sein…

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Hier habe ich Menschen kennengelernt, die mich nehmen wie ich bin. Ich brauche mich nicht erklären und maßregeln lassen. Das was ich mache wird respektiert und akzeptiert und nicht hinterfragt und schon gar nicht ver- oder beurteilt. Ich fühle mich wertgeschätzt, so wie ich bin. Gerade eine Familie tut mir (und den Junioren) gut, und das obwohl ich den Vater am zweiten Abend ziemlich kurz geantwortet hatte. 

Kuddelmuddelgedankenchaos, noch lange nicht sortiert und immer noch mit Bauchschmerzen – aber die werde ich vermutlich eh nie wieder los!