Behinderung, Gedanken, Gedicht

Schnee im Advent

Leiser wird nichts verkündigt:
so reden Liebende nachts,
die fern voneinander schlafen,
und finden am Morgen die fremde
Erde wieder als Nest
voll von himmlischen Flaum.

Christine Busta

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Heute ist der Junioren-Faultag. Ich lasse sie schlafen, sie frieren eh und im Bett ist es kuschelig warm. So langsam dreht sich alles nur ums warm werden. Mich nervt das! Heute sind wir auch alleine. „Du Mama, warum gibt es eigentlich Jahreszeiten?“ Der Kerle fragt immer und immer wieder. Er weiß, dass sich die Erde dreht und schräg zur Sonne steht. Am Äquator möchte er auch nicht leben, denn die Jahreszeiten findet er schon schön: „Nur frieren ist total uncool!“ Das Töchting dreht sich, kichert ein wenig und nimmt ihre Lora in den Arm, singt ihr Winnewinnewippa und döst weiter …

Behinderung, Familie

beeindruckt

Ganz beeindruckt bin ich von meinem Töchting. Sie kann Fremdsprache! Wenn sie alleine ist – und das ist sie jetzt am frühen Morgen – erzählt sie sich selbst, ihren Igeln Isidor und Igor und dem Plüschpapagei Lora die fantastischsten Geschichten in ihrer Ursprungssprache. Sie, die Geschichten, sind sehr ausgeschmückt und ideenreich. Sie scheinen lustig zu sein, denn Töchting lacht. Igor ist alt und abgeliebt, er wird oft fürsorglich ins Häuschen geschickt. Isidor dagegen muss wohl sehr frech sein, denn er wird ausgeschimpft und bekommt ab und zu einen Klaps auf den Po.

Als ich ins Zimmer kam, sah mich mein Töchting mit einen verschmitzten Lächeln an und wechselte schlagartig zur Sprache, die sie mühsam erst mit 10Jahren gelernt hat: „Mama, ich will noch nicht aufstehen!“ Gleich darauf parlierte sie mit ihren Kuscheltieren aufs Trefflichste in ihrer ureigensten Muttersprache weiter!

Behinderung

schwimm nicht so weit raus

Der Sommer neigt sich, es ist wirklich so. Wir sind deswegen rausgeschwommen. Vielleicht das letzte mal draußen. Die Wassertemperaturen sind schon zurückgefahren, der Kerle hält es keine Stunde mehr im Wasser aus. Er zittert wie Espenlaub und möchte dennoch drin bleiben. Schwimmen, frei sei, keine Knochen spüren und nichts drückt auf die Wirbelsäule. Dem Töchting kullern doch tatsächlich ein paar Tränen, als es hieß, dass wir uns anziehen und nach Hause gehen wollen…

Der Sommer war bisher sehr groß und ob wir im Herbst und Winter schwimmen gehen können – wenn die Wassertemperatur noch weiter abgesenkt wird – das ist fraglich!