Kuddelmuddel

Regen fotografieren

Regenrinne

Eben wollte ich den Regen fotografieren, aber da habe ich bemerkt, dass ich meinen Fotoapparat gar nicht dabei habe – nach drei Tagen bemerkt! Meine Bilder sind im Kopf, sind da wo sie hingehören. Regen knipst sich nicht so einfach, ich lausche lieber. Heute Vormittag bin ich sehr nass geworden und hab’s genossen. Meine blanken Beine glänzten und unterm Regen hat niemand die einsamen Tränen gesehen.

Es war ein Versuch, ein guter Versuch allein zu reisen – ich werde es wieder tun, ich werde üben – ich bin nicht die einzige Reisende. Manchen fällt es leichter, mir fällt es verdammt schwer…

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Regen

Du gehst. Und der Asphalt ist plötzlich nass
und plötzlich ist das Grün der Bäume neu
und ein Geruch wie von ganz frischem Heu
schlägt dir in dein Gesicht, das heiß und blass
auf diesen Regen wohl gewartet hat.

Die Gräser, welche staubig, müd und matt
sich bis zur Erde haben hingebeugt,
sehen beglückt die Schwalbe, welche nahe fleugt,
und scheinen plötzlich stolz zu sein.

Du aber gehst. Gehst einsam und allein
und weißt nicht, sollst du lachen oder weinen.

Und hier und da sind Sonnenstrahlen, welche scheinen,
als ginge sie der Regen gar nichts an.

Selma Meerbaum-Eisinger

Gedanken, Gedicht

schnell mal eben | Leben

Ich will dich nicht halten

Irgendwann musst du alleine stehen
musst alleine gehen
wenn das nicht geht
dann musst du rollen

Ganz langsam
nicht so schnell
auch wenn das Leben rennt

wir leben jetzt
nicht morgen und gestern
ist vergangen

Ich kann dich nicht halten
übe, übe, übe
dann kannst du es allein

© petra ulbrich

Gedicht, Kuddelmuddel

wo sind die Clowns?

Wo sind sie hin
Die Clowns
Wer sieht sie
Noch

Wer sieht
Ihre Tränen
Wenn
Sie lachen

Wo kaufen
Sie
Ihre Schminke
Damit nichts

Verläuft
Hinter der
Roten Nase

©petra ulbrich