Gedanken, Junioren, Kuddelmuddel, Musik

an Tagen, wie diesen

Es gibt Tage, da schminke ich mich nicht – aber an lilahaarfarbenen Tagen muss es sein. Da ist, auch wenn die Seele grau ist, der Lippenstift koschenillerot! Meine grünbraunen Augen leuchten mit schwarzer Wimperntusche und der Teint bekommt ein bisschen getönte Tagescreme. Wenn ich in den Spiegel gucke, geht‘s mir gleich „a little bit“ besser.

An solchen Tagen küsst mich Wiebke schon, wenn ich sie aufs Klo trage und Carsten knutscht mich mit seinem kratzigen Bart, den er nicht rasiert haben möchte, weil er ja eine Hamelenser Ratte ist und die sich ja bekanntlich auch nie niemals nicht rasieren lassen – schon gar nicht von den Mamas!

An solchen Tagen ist mein Bauchweh klein, der Nebel zwar sehr tief und das Laub raschelt unter den Rollirädern. Ich denke daran, nun doch so langsam Socken anziehen zu müssen. Gestern habe ich noch riechen können – hätte ich gestern ein Parfüm gekauft! Ein anderes, jetzt wird es wahrscheinlich wieder Chanel N°5 – da weiß ich, was ich habe.

An Tagen, wie diesen, erschüttert mich nichts. Oder? Vielleicht doch? Die schrecklichen Viecher, die grausamen Insekten, diese ekligen Krabbeltierchen – liebe Spinnen kommt und fresst das Ungeziefer! Ich hasse diese Tierchen! Ich weiß, es gibt zu wenige. Vögel brauchen sie als Futter. Aber ich habe gar keine Vögel im Haus und draußen dürfen sie gerne sein, nur bitte, bitte, bitte nicht in meiner Wohnung…

Es gibt Tage, da darf ich ich sein – ich bin`s heute!

…übrigens: ich freu mich über jeden Kommentar!

Behinderung, Gedanken, Junioren, Kuddelmuddel

Mitfahrer und Helfer dringend gesucht

Manchmal gilt es in all die Fragen einzutauchen und die Antwort vom Leben selbst gestalten zu lassen und in mir aufzuspüren. Meiner Wahrheit und somit meiner Spur folgen.

So, oder so ähnlich – den genauen Wortlaut habe ich mir nicht gemerkt – habe ich es letztens von einer weisen Frau gehört. Ich dachte damals und denke es eigentlich noch immer: Sie hat leicht reden! Was ist die Wahrheit? Was meine Wahrheit? Ist meine Wahrheit auch die Wahrheit der anderen und steht sie nicht konträr meinen Mitmenschen gegenüber?

Mir zieht’s gerade mal wieder die Füße unterm Arsch weg. Vor einiger Zeit hatte ich geschrieben, dass mich meine Haupthelferin, aus Gründen, in Stich gelassen hat. Sie fehlt mir nicht nur als Helferin. Ich hatte auch geschrieben, dass wir einen Untersuchungstermin beim Humangenetiker in der Leipziger Uniklinik haben. Es war vorgesehen, dass ebendiese Helferin mitfährt und mich dort unterstützt. Jetzt kristallisiert sich heraus, dass sie nicht mitfährt. Professionelle Helfer einer Hilfsorganisation habe ich nicht angefragt, weil ich deren Preise kenne und ich das nicht bezahlen kann. Auch, wenn nur 14€ in der Stunde berechnet werden und die Schlafenszeit möglicherweise wegfällt, muss ich die Hotel-, Reise- und Verpflegungskosten zusätzlich übernehmen und das kann ich mir nicht leisten. Wahrscheinlich muss ich zähneknirschend den Unitermin absagen.

Aber das ist eigentlich auch nur ein Pipikram. Viel stärker fällt ins Gewicht, dass Vertrauen gebrochen ist. Vertrauen, von dem ich dachte, es wäre so stark und groß, dass nichts dazwischen passt und uns trennen könnte. Wenn ich jetzt schreibe, dass ich erschüttert bin, klingt das sehr dramatisch – mein Körper zeigt mir aber auf, dass dem so ist …

Ein- und ausatmen und manchmal die Richtung wechseln hilft. Etwas anderes machen, schöne Dinge tun – und, und dringend, neue verlässliche Helfer suchen!

Wenn ihr wollt, könnt ihr uns gerne etwas Gutes tun!