Gedanken

Eigentlich sollte ich …

… doch mal fragen, wer ich bin? Mich selber fragen; denn jemand anderes gibt mir ja doch keine Antwort!

Es ist verdammt schwer. Leichter würde es mir vielleicht mit ein bisschen Abstand fallen – quasi in dritter Person über mich schreiben. Würde es mir wirklich leichter fallen? Vermutlich nicht. Denn es zeugt, meiner Meinung nach, von wenig Selbstbewusstsein wenn man von sich mit Vornamen spricht. Klingt wieder vorverurteilend, ich weiß.

Also: wer bin ich? Zumindest nicht diejenige, die ich äußerlich vorgebe zu sein. Ich spiele Rollen. Für den einen die, für andere wieder andere. Immer wieder bin ich die Verständnisvolle, aber auch diejenige, die unbequem ist, weil sie so manches infrage stellt. Mein ganzes Wesen wäre ambivalent, sagt eine Freundin: „In einem Satz kannst du zweierlei gegensätzliche Botschaften unterbringen und man kann es dir nicht widerlegen.“ Ich habe Angst vor dem Tag und dennoch weiß ich, dass ich alles schaffe. Ich sehe was hinter dem Berg ist, nur den leichten Weg sehe ich nicht. Nehme stattdessen den, der kurvig und steinig ist und geh ihn auch noch gerne!

Eigentlich bin ich’s leid über mich zu reden. Viel lieber möchte ich ‚sein‘. Angenommen sein, wie ich bin. Gesehen werden. Möchte, dass jemand hinter meine Potemkinsche Dörfer guckt und sieht: dort ist Substanz und nicht nur heiße Luft. Wir wollen doch alle gesehen werden, als die, die wir sind und nicht, als die, die wir vorgeben zu sein! 

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Nachtrag 11:12 Uhr: Schon vor Jahren habe ich das auch schon geschrieben. Bin ich eigentlich gar nicht lernfähig? Oder woran liegt‘s?

Gedanken

Türen

Türen werden nicht nur zugeschlagen, es gehen auch Türen auf – nur macht das weniger Lärm. | Hans Derendinger

Jetzt habe ich ein Zitat und der Text dazu fällt mir schwer! Endorphine schießen ein und dennoch habe ich das Gefühl eine Dampflok hat mich überrollt.

Sorry, dass das so kryptisch klingt – ich muss erst selbst sortieren.

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19:26 Uhr  – Entschuldigt, wenn ich jetzt vorgreife und erzähle dann gefährde ich womöglich meine Chancen. (Sagt man das überhaupt so?) Wieder einmal müssen schwierige logistische Probleme gelöst werden, die auch mit den Junioren zusammenhängen. Drück mir die Daumen, auch wenn ihr nicht wisst worum es geht. Wenn’s klappt, bin ich 10 Schritte weiter und möglicherweise bekomme ich endlich die, von mir so sehnlich erhoffte Autismus-Diagnose.

19:39 Uhr – P.S.: Manchmal (nein sehr oft) zahlt es sich aus, nicht immer alles so hinzunehmen. Etwas zu hinterfragen macht nicht nur Sinn, sondern bringt einen auch weiter. 

 

 

Behinderung, Bücher, Familie, Gedanken, Junioren

kalone fertig

Es sollte einer dieser Momente werden, in denen das Leben einen neuen Weg eröffnet, dessen Bedeutung sich vielleicht erst Jahre später voll und ganz erfassen lässt. | Benjamin Myers

Fix und kalone! Viel zu viel und doch zu wenig. Einfach nicht das, was passt. Ein Gefüge bricht auseinander und ein neues hat sich noch nicht gebildet. Das, was aufgezeigt wird, ist mit unserer Lebenssituation nicht kompatibel.  

Dazu bin ich körperlich angeschlagen. Kann mich nicht in Watte packen, muss funktionieren und habe momentan eigentlich noch weniger Me-Time, weil ich in aufgezwungener Gemeinschaft keinen Rückzugsort für mich finde. Irgendjemand redet immer irgendeinen Blödsinn – ich empfinde das so. Es ist für denjenigen bestimmt wichtig, das respektiere ich auch. Nur mich regt es dennoch auf. Im Gegensatz zu Augen kann man Ohren nicht einfach verschließen. Es prasseln ständig Eindrücke, Geräusche, Gerüche auf mich ein, die ich nur nacheinander verarbeiten kann. Wenn mich dann noch jemand beruhigend anfasst, dann drehe ich innerlich vollkommen durch und implodiere!

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Meine Junioren sind die besten Kinder auf der ganzen Welt für mich. Ich muss aufpassen, dass ich sie nicht überfordere, zu viel von ihnen verlange… Aber mit ihnen tanke ich auf, auch wenn heute Morgen das Bett des Töchting wieder schwimmt!

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09:27 Uhr – Das Zitat habe ich erst, nachdem ich den Beitrag geschrieben habe, vorangestellt! Mag sein, dass es für euch Leser*innen nicht schlüssig ist. Muss es auch nicht zwingend. Ich schreibe dieses Blog auch für mich, um später noch mal nachzulesen. 

18:02 Uhr – Und trotzdem! Eine lange Nacht über Zuversicht.