Gedanken, Gedicht

Im hohen Himmelsraum

Im hohen Himmelsraum dort zieht der Sterne Reigen,
der Bäume Wipfel neigen sich leise wie im Traum.
Die Blumen auf der Flur, sie sind so sonnenmüde,
ein heiliger Wonnefriede durchzittert die Natur.
Wenn manch ein Sturm – getost,
den Blumen feindlich wilde,
nun lächelt Nachtluft milde
und lispelt ihnen Trost.

Rainer Maria Rilke

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Ehe ich heute gar nichts schreibe – ein Gedicht von Rilke. Ansonsten ist der Tag unverblogbar.

Gedanken

nicht krank sein

Nicht psychisch und physisch schon mal gar nicht. Krank sein darf ich nicht, nicht in den Augen anderer, mir selbst nicht zugestehen, nicht so tun als ob. Denn, wenn ich auch nur den Anflug davon anklingen lasse, wird mir abgesprochen für die Junioren sorgen zu können. Allerdings dürfen Helferinnen absagen, weil sie sich nicht wohl fühlen…

Ich schreibe anders als ich rede, ich rede anders als ich denke, ich denke anders als ich denken soll und so geht es weiter, bis ins tiefste Dunkel. | Franz Kafka

Kafka war mir schon immer sympathisch. Er war sicherlich auch kein einfacher Zeitgenosse! Übrigens bin ich nicht krank, lediglich mittelmäßig ausgebrannt!

Gedicht

ohne Angst

Ohne jegliche steige ich mit dir in höchste Höhen
gehe mit dir durch den dichtesten Wald
fasse dich an den Händen in der dunkelsten Höhle
traue ich mich ins tiefe Wasser

Ich würde sogar für dich Achterbahn fahren
Loopings machen und Fallschirmspringen
mit dem Auto 220km/h über die Autobahn heizen

Aber wenn du anfängst zu husten oder weinst
dann rutscht mein Herz in die Hose und ich bebe
– vor Angst

© petra ulbrich