Behinderung, Gedanken, Junioren

Gedanken

Vielleicht unterscheiden wir irgendwann mal nicht zwischen stark und schwach. Menschen sind Menschen. Manche brauchen nur Unterstützung.

Manche Menschen brauchen ein bisschen mehr Unterstützung und manchmal hilft Coolness gar nichts. Dann stehst du zwar besser da, aber geholfen hat dir deine Haltung schlussendlich nichts. Es ist mir oft genug so ergangen. Ich habe getan, als ob ich alles selbst hinbekomme, habe ein Pokerface aufgesetzt und brauchte nicht einmal eine Maske – alle, denen ich so begegnet bin, haben mir abgenommen, dass ich unglaublich stark bin. Daheim, im stillen Kämmerchen habe ich am Abend heulend in der Ecke gesessen und war nur noch ein Häufchen Elend.

Es ist nicht so, dass ich jetzt immer frage, um Hilfe bitte – aber ich mache es öfter und damit gestehe ich mir eine Schwäche zu, die ich anderen auch einräume. Auf meinem Handy habe ich einen Spruch, der ein Profilbild von mir begleitet:

Ubuntu ungamntu ngabanye abantu – Menschen sind Menschen durch andere Menschen. 

Wir können alle nicht alleine leben und manche brauchen eben ein bisschen mehr Unterstützung!

Gedanken, Kuddelmuddel

Der Papa wird’s schon richten

Warum ich jetzt auf den Qualtinger komme weiß ich nicht. Vielleicht weilˋs heute ein Tag mit vielen verschrobenen Leuten war – anstrengend. Mir schlottern noch die Knie von einer Auseinandersetzung. Nichts schlimmes! Wir waren auf einer Ebene. Dieser Mensch hat mich 10 Minuten später angerufen und alles war wieder gut. Ein Missverständnis – wieder mal war ich sehr geradeaus und habe mit dem Kontra nicht gerechnet. Das muss ich nun verarbeiten! Wenn ich nicht vorher diese Angstattacke gehabt hätte, wäre,  wenn … Aber der Papa wirdˋs schon richten, dazu ist er ja da!

 

Behinderung, Familie, Gedanken, Junioren, Kuddelmuddel

kein politischer Beitrag

Lockdown, Shutdown und so weiter – so langsam steige ich nicht mehr durch! Die Zahlen gehen hoch: 22657 Neuinfektionen. Erschreckend! Unermesslich, ich kann sie mir nicht vorstellen – es sind Menschen, die sich angesteckt haben! Hinter jeder Zahl steht ein Schicksal. Manchmal dramatisch und manchmal sehr glimpflich, aber immer ist es eine neue schreckliche Krankheit, die uns vermutlich ab jetzt immer begleiten wird. Es wird Zeit, dass es langsam normal wird, dass wir alle damit normal umgehen und dass Menschen nicht von Menschen getrennt werden, denn das ist ebenso schrecklich, wie die eigentliche Pandemie!

Seit meiner Kindheit wache ich morgens mit Bauchschmerzen auf – mal mehr, mal weniger schlimm. Ich kenne es eigentlich nicht anders, als mit Magenbrummeln. Es ist ein Gefühl wie, wenn man seine Hausaufgaben nicht gemacht hat. Etwas nicht gemacht zu haben, das Empfinden habe ich heute noch. Unzulänglich zu sein, nichts richtig gemacht zu haben oder wenigstens nicht vollständig! Es ist nichts somatisches, es ist reine Psyche! Aber genau das macht mir neuerliches Bauchweh. Schon vor dem Aufstehen gehe ich den Tag durch und denke, dass ich es kaum schaffen kann – ich schaffe es dann doch und eigentlich weiß ich das ja auch. Nur sitzt mein Vater am Bett und sagt mir ins Ohr: „Du musst besser sein, als alle anderen!“ Meine Mutter sitzt auf dem Stuhl und flüstert: „Du kannst das sowieso nicht!“ Ja – und dann macht mal!

Jeden Tag versuche ich es – immer noch – meinen Eltern zu beweisen. Jeden Morgen sage ich mir, dass das nicht nötig ist, weil ich längst erwachsen bin! Wenn überhaupt, dann beweise ich es mir selbst! Auf, los, hopp – ran an den Tag!