Heute Morgen habe ich mich gefragt, was ich eigentlich mit diesem Weblog erreichen will? Ganz ehrlich? Ein bisschen Verständnis für pflegende Angehörige und natürlich Verständnis für mich. Pflegende Angehörige sind so individuell, wie andere Menschen auch. Man kann sie nicht katalogisieren. Besonders dann nicht, wenn sie selbst auch noch eine irgendwie geartete Behinderung haben. Man kann Menschen generell nur als Individuum sehen. Das macht es schwer! Weil wir alle, und da nehme ich mich nicht aus, gerne in Gruppen denken. Wir wollen, so sehr wir als Einzelpersonen wahrgenommen werden wollen, auch irgendwo dazugehören. Ich möchte auch dazugehören. Möchte ein Teil eines Ganzen sein und nicht das Ganze!
Ist das jetzt zu kompliziert? Ambivalent? Meine Junioren sind sehr speziell, ihre Behinderung gibt es weltweit nicht oft. Wir haben innerhalb Deutschland noch niemanden gefunden, der oder die vergleichbar ist. Ich kann ja noch nicht einmal meine eigenen Kinder vergleichen. Dabei wünsche ich mir nichts sehnlicher, als einen Austausch auf Augenhöhe. Aber bei den Menschen mit Glasknochen ist das nicht möglich, weil der Kerle und das Töchting kognitive Beeinträchtigungen haben. Bei den geistig behinderten Menschen ist es schwer, weil sie so zart sind und auf dem Rollstuhl sitzen. Bei den kleinwüchsigen Leuten ist entweder wieder das körperliche Anderssein oder das kognitive Denken ein Hindernis. Mein Töchting ist autistisch veranlagt, der Kerle das genaue Gegenteil. Essen ist für beide ein Problem. Gesellschaftliche Aktivitäten scheitern oftmals an meiner oder der Junioren Kraft. Ich habe auch wieder andere Interessen, als meine Kinder – auch untereinander. Gemeinsam sind wir ein Haufen Individualisten. Es liegt an mir, das unter einen Hut zu packen. Könnt ihr euch vorstellen, dass das verdammt schwer ist?
Ich hoffe dennoch immer noch auf ein bisschen Verständnis! Und ich hoffe darauf, dass ich hier und da auch einmal Resonanz bekomme…