Es passiert nichts. aber auch rein gar nichts – was nicht stimmt, weil immer was geschieht. Die schwarzen Schuhe, die ich mir im letzten Herbst gekauft habe, drücken immer noch. Warum ich sie nicht schon längst weggegeben habe? Keine Ahnung. Aus Bequemlichkeit vielleicht. Es liegt aber auch daran, dass ich noch keine Gelegenheit gehabt habe zur Aufbaugilde zu fahren, die am anderen Ende der Stadt ist. Auch heute ist mein Tag verzettelt. Um 10 Uhr kommt ungefähr das Sauerstoffgerät für den Kerle und bis dahin kann ich nicht viel machen. Kein Waschpulver einkaufen (was ist eigentlich das beste Waschpulver?), nicht staubsaugen (weil der Hepa-Filter fehlt) und lesen geht auch nicht, weil mir die Konzentration dazu ebenso fehlt.
Still tickt die Uhr. Tick, tick, tick, tick, tick. Wenigstens tickt sie und ist nicht nur eine elektronische Zeitanzeige.
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Tick, tick, tick, tick – ich gucke mich um und schwimme in Gedanken. Ich lese ein Gedicht und möchte mich ans Meer beamen:
Auf der Schwelle des Hauses
In den Dünen sitzen. Nichts sehen
Als Sonne. Nichts fühlen als
Wärme. Nichts hören
Als Brandung. Zwischen zwei
Herzschlägen glauben: Nun
Ist Frieden.
B. sagt:
Deine tickende Uhr hat eine sehr unangenehme Erinnerung bei mir hochkommen lassen. Bei einem Examen hörte ich die ganze Zeit das Ticken der altmodischen Uhr meines Prüfers und konnte mich kaum konzentrieren.
Hoffentlich ist die Lieferung in der Zwischenzeit angekommen.
Ich suche schon mein ganzes Leben die Nähe zum Meer.
piri sagt:
Das tut mir leid, dass unangenehme Erinnerungen bei dir hochgekommen sind.
Die Lieferung ist noch nicht angekommen und ich sitze hier auf heißen Kohlen, weil ich dringend einkaufen muss. Auf Nachfrage sagte mir die Disponentin, dass es sogar 14 Uhr werden könnte und dann kommen auch schon gleich die Junioren heim.