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und dann glaubst du wieder

… an das Gute im Menschen! 

Lange hatte sie gezweifelt. Oft wurde sie enttäuscht. Immer und immer wieder haderte sie mit sich und der Welt. Sie fühlte sich alleine gelassen. 

Von so vielen Seiten hagelte es Ratschläge. Nicht immer waren sich die vermeintlich wohlmeinenden Ratschläger einig. Teilweise sagte die eine das und keine fünf Minuten später bekam sie von jemand anderem einen ebenso wohlmeinenden Schlag in den Nacken, der allerdings völlig konträr dem ersteren war. Keine der Empfehlungen wollte sie annehmen, weil auch der klügste Rat für sie nicht stimmig war und passte. Immer wütender wurde sie. Immer mehr fühlte sie sich bevormundet. Immer öfter dachte sie, dass das was die Menschen als Ratschläge austeilten übergriffig war. Obendrein wollten diese Menschen von ihr bestätigt haben, dass das was sie sagten absolut wertvoll war. Sie fühlte sich benutzt und sollte auch noch dankbar sein…

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Hier habe ich Menschen kennengelernt, die mich nehmen wie ich bin. Ich brauche mich nicht erklären und maßregeln lassen. Das was ich mache wird respektiert und akzeptiert und nicht hinterfragt und schon gar nicht ver- oder beurteilt. Ich fühle mich wertgeschätzt, so wie ich bin. Gerade eine Familie tut mir (und den Junioren) gut, und das obwohl ich den Vater am zweiten Abend ziemlich kurz geantwortet hatte. 

Kuddelmuddelgedankenchaos, noch lange nicht sortiert und immer noch mit Bauchschmerzen – aber die werde ich vermutlich eh nie wieder los!

 

 

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Nachts im Kurhaus

Richtig ruhig ist es hier nie. Gerade schreit wieder ein Kind und ein anderes rennt laut trampelnd auf dem Flur hin und her. Beides sind Geschwisterkinder, also selbst nicht behindert. Umso ärgerlicher ist das, weil manche behinderten Kinder gerne schlafen wollen und dies auch dringend müssen. 

Von außen dringen auch die verschiedensten Geräusche ein. Keine 100m ist das Krankenhaus entfernt und jeder Krankenwagen scheint hier durchs Haus zu fahren. Käuzchen schreien und Autos beschleunigen am Berg. Wir, die wir Dorfmenschen sind und nur ab und zu die freiwillige Feuerwehr ausrücken hören, müssten eigentlich Ohrstöpsel tragen. Will nur keiner Ohropax  – weder die Junioren, noch ich…

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Grauwolkensonnendurchflutet mit kurzem Abendgruß

 

Es tut so gut, mal ganz so sein zu dürfen, wie man (Wiebke und ich besonders) ist! Sich nicht verstellen müssen, erkannt und nicht verurteilt werden. 

Irgendwie war das heute ein schöner Tag!

Was für ein Tag! Auf müden Beinen sind wir zurück im Kurhaus – müde, hungrig, etwas kalt, dafür voll froher, erlebnisreicher guter Laune. Durch Menschenmassen durchgeschoben, niemanden auf die Füße getrampelt, aber angeeckt und aufgefallen. Behinderte Menschen – und wenn es mehr als zwei sind – sind suspekt! Eine Gruppe mit 5 behinderten Kindern ist schon fast subversiv  – wir könnten ja vorherrschend sein. Bei einem Kinderfest in einer Kleinstadt dennoch eine sehr gewagte These, auch wenn wir nicht die einzigen aus dem Kurheim dort waren. 

Ganz viele Sachen, eigentlich alles, konnten die Junioren nicht machen. Nicht durch den Barfußpfad laufen, keinen Feuerwehrschlauch auf ein scheinbar brennendes Holzhaus halten. Bälle werfen ging auch nicht, es sei denn jemand hätte sie von werweißwoher wieder hergeholt.  War trotzdem ein schöner Tag – nur Hunger habe ich jetzt! 

Wolken sind schnell. Graue Wolken scheinen noch schneller am Himmel umherzufegen und die Wolkenlücken dazwischen sind heller und strahlender voller Sonnenschein, als Wolkenlücken von normalen Tagen…