Behinderung, Kuddelmuddel

warum immer

Ich mag nicht kämpfen, schon gar nicht mit Behörden oder Krankenkassen. Dieser Anruf – vorhin – hat mich ein wenig entmutigt! Anscheinend ist es nicht möglich in eine andere Kurklinik zu fahren, als die im Schwarzwald. Weil diese eben kasseneigene sind und ausgelastet werden müssen. Der letzte Teil des Satzes ist meine Spekulation.

Ich könnte doch eine Reha-Kur machen, das wäre für meine Lunge sowieso besser! Nein, will ich nicht. Schon aus Prinzip nicht, denn dann würde die Rentenversicherung bezahlen und meine Krankenkasse wäre aus dem Schneider. Ich möchte in das Müttergenesungswerkheim ins Allgäu und ich möchte, dass mir Sachbearbeiter bei der Organisation zur Unterbringung meiner Junioren helfen. Seit Anfang des Jahres sind sie sogar dazu verpflichtet. Warum geht nicht mal was auf Anhieb gut? Warum muss ich immer nachhaken und telefonieren und reden, reden, reden? Dabei fällt mir das so schwer. Telefonieren ist ein Graus für mich und wenn ich dann noch an Menschen gerate, die offensichtlich keine Entscheidungsbefugnis haben und auch nicht wissen was Fakt ist/was möglich ist und was Gesetzeslage ist, dann fällt es mir dreifach schwer, weil ich, wenn sie auf ihrer Meinung beharren, machtlos bin/mich machtlos fühle.

Es wird mal wieder ein langer Weg!

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Die Uniklinik Leipzig hat sich auch noch nicht gemeldet. Aber das macht mir keine Sorgen – haben sie doch gesagt, dass es mindestens drei Monate dauern kann. Aber Carsten fragt halt ständig …

Kuddelmuddel

und täglich grüßt

Die Dame von der Beratung des Müttergenesungswerks hat ihren Job – na ja – irgendwie erledigt. Sie hat mir ein paar Heime aus einem Ordner heraus kopiert, mir dabei gesagt, dass die Heime für dieses Jahr ausgebucht sind. Wenigstens die meisten – und das war‘s. Alles am Telefon! 

Ich selber habe dann die Häuser abtelefoniert und werde, so die Krankenkasse nichts dagegen hat, im Herbst ins Allgäu fahren. Das klärt sich im Laufe des heutigen Tages. Ja, und dann geht es los. Ich muss die Junioren unterbringen und hoffe inständig, dass mich dabei jemand der Krankenkasse unterstützt. Verpflichtet sind sie dazu! Eine Wunscheinrichtung habe ich auch – nur ob zu dem Zeitpunkt dort auch zwei Kurzzeitplätze frei sind?

Kann es nicht einmal ein bisschen einfacher gehen? Muss das immer so kompliziert sein? In den Schwarzwald will ich jedenfalls nicht wieder, da habe ich Probleme gehabt. Meine Lunge mag die Luft dort nicht. Eigentlich ein gutes Argument, um diesen Ort abzulehnen.

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Unser Morgen war heute etwas stressiger. Wiebkes Bett war nass. Carsten leicht unterzuckert und ich habe tierische Schulterschmerzen. Deswegen gehe ich gleich zur KG.

Gedicht

Rilke Projekt

Merkwürdig, so lange habe ich nichts von Rilke gelesen. Ich habe nur das Gedicht gesucht, dass ich selber zur Trauerfeier von MamS geschrieben habe. In dem Skript, das ich dann fand – in den unendlichen Weiten meines Computers – war auch ein Rilke-Gedicht.

Mein Mann mochte Gedichte nicht so sehr. Aber Rilke, ein Rilke-Projekt haben wir zusammen besucht – damals! Irgendwo ist auch noch eine CD und das Buch. Ich glaube, ich muss dringend mal sortieren. Mein Gedicht, das ich zwei Tage vor der Beerdigung schrieb, kommt mir jetzt, nach Jahren, viel zu positiv daher. Ich kann’s nicht fassen, dass ich in der Kirche so stark war.  Aber Rilke war auch schön.

Schlussstück

Der Tod ist groß,
Wir sind die Seinen
lachenden Munds.
Wenn wir uns mitten im Leben meinen,
wagt er zu weinen
mitten in uns.

Rainer Maria Rilke

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Mein Gedicht ist dieses: