Gedicht

zudecken – aufdecken, anecken

Breiten wir das Leichentuch
über unsre Sünden aus.
Decken wir sie zu.

Holen wir das Wörterbuch
schauen nach und lesen draus,
was uns drückt im Schuh.

Nichts darf unterm Deckel sein
alles muss heraus,
denn was zugeschüttet wird
engt uns ein
macht krank
und bringt uns unters Tuch!

© petra ulbrich

Kuddelmuddel

Nachtlektüre

Zeit Campus  fragt nach unseren rassistischen Vorurteilen. Ich sage: Wer frei davon ist, der werfe den ersten Stein. So manche dieser Fragen haben mich stutzen lassen und ich habe mich ertappt. Dabei bin ich wirklich ein Mensch, der andere Menschen lässt. Doch wenn jemand schwarz ist, radebrecht und womöglich unmodisch angezogen ist, dann rattert auch meine Maschine im Kopf. Bei mir macht es viel die Sprache und letztens bei der Reflexion einer Situation habe ich über mich selber den Kopf geschüttelt – was bin ich doch für ein arrogantes Arschloch, dass ich vom schlechten Deutsch auf die Wertigkeit der Person schließe. Wäre ich in Mosambik, hätte ich nichts verstanden und gar nichts sagen können, noch nicht mal radebrechen … Wie gesagt: Wer ohne Vorurteile ist, der werfe den ersten Stein – auch in puncto Behinderung, Alte, Kranke, Kinder, etc. pp!

Kuddelmuddel

Stopp

Vorerst mache ich halblang – ich fahre zu meiner Mutter! Die Querelen um die Kur der Junioren werde ich aufarbeiten …