Gedanken, Gedicht, Junioren

Ich sterbe

Sehr provozierend – ich weiß. Aber auch ihr sterbt!

Unser Sterben beginnt, lange bevor wir geboren werden. Zeit online Wissen, eine Seite, auf der ich gerne stöbere, weil auch ein Laie, wie ich, vieles versteht, hat mich nachdenken lassen. Ich sterbe und ich habe auch davor Angst. Wahrscheinlich nicht einmal vor meinem eigenen Tod, wie es Mascha Kaléko schrieb:

Memento
Vor meinem eignen Tod ist mir nicht bang,
Nur vor dem Tode derer, die mir nah sind.
Wie soll ich leben, wenn sie nicht mehr da sind?

Allein im Nebel tast ich todentlang
Und laß mich willig in das Dunkel treiben.
Das Gehen schmerzt nicht halb so wie das Bleiben.

Der weiß es wohl, dem gleiches widerfuhr;
– Und die es trugen, mögen mir vergeben.
Bedenkt: den eignen Tod, den stirbt man nur,
Doch mit dem Tod der andern muß man leben.

(aus:  Verse für Zeitgenossen)

Ich habe Angst, meine Junioren allein zu lassen. Was passiert mit ihnen, wenn ich nicht mehr da bin? Es wird Zeit, dass ich meine uralte Patientenverfügung, die Zukunft der Junioren  – wenn ich sie nicht mehr versorgen kann – und die Finanzen kläre. Ich scheue es, wie der Teufel das Weihwasser. Es ist verrückt! Aber ich werde es diesen Herbst/Winter verstärkt angehen. Noch geht es mir gut, noch sterbe ich nur den Tod, den alle sterben. Aber auch der kann sehr schnell kommen, kann plötzlich zuschlagen.

Erst letztens habe ich in einer Traueranzeige schmerzlich erfahren müssen, dass eine Studienkollegin gestorben ist. Nach langer schwerer Krankheit, hieß es. Was es war, werde ich nicht erfahren – tut auch nicht zur Sache, befreundet waren wir nicht. Wachgerüttelt hat es mich dennoch!

Fragen

1000 Fragen: 123 – 147

Mannometer, ganz schön viele Fragen und ich muss nachdenken – manchmal ziemlich lange. Denn, was ich hier schreibe […]!

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123. Sagst du immer, was du denkst? Nein, das wäre sogar in meinen Augen äußerst unklug.

124. Läuft dein Fernsehgerät häufig, obwohl du gar nicht schaust? Ziemlich oft, damit ich mich nicht so alleine fühle.

125. Welchen Schmerz hast du (noch) nicht überwunden? Dass mein Mann so plötzlich gestorben ist!

126. Was kaufst du für deine letzten zehn Euro? Keine Ahnung – vermutlich Süßigkeiten.

127. Verliebst du dich schnell? Nein, soll ich jetzt schreiben: Leider nein! Ich tät’s nämlich gern.

128. Woran denkst du, bevor du einschläfst? Ich lasse den Tag Revue passieren.

129. Welcher Tag der Woche ist dein Lieblingstag? Darüber habe ich mir noch nie Gedanken gemacht.

130. Was würdest du als deinen größten Erfolg bezeichnen? Dass ich immer weiter mache, auch wenn es schwerfällt!

131. Mit welcher berühmten Person würdest du gerne einmal einen Tag verbringen?
132. Warst du schon einmal in eine (unerreichbare) berühmte Person verliebt? Nein, dazu bin und war ich viel zu pragmatisch.

133. Was ist dein Traumberuf? Ich wäre gerne Schauspielerin geworden – und das war keine Schwärmerei. Ich hatte sogar eine Sponsorin, meine älteste Freundin hätte mir den Unterricht bezahlt. Aber mein Vater war strikt dagegen.

134. Fällt es dir leicht, um Hilfe zu bitten? Nein, ganz eindeutig nein – dabei sollte ich die Scheu so langsam ablegen. Sonst gehe ich wirklich vor die Hunde!

135. Was kannst du nicht wegwerfen? Bücher, die setzte ich lieber aus, damit andere sie noch lesen können.

136. Welche Seite im Internet besuchst du täglich? meine

137. Sind die besten Dinge im Leben gratis? Nicht umsonst, aber die besten Dinge gibt es, ohne dafür bezahlen zu müssen.

138. Hast du schon mal was gestohlen? Ja, und darauf bin ich nicht stolz. Obwohl mir der Schokoriegel dann gar nicht geschmeckt hat.

139. Was kochst du, wenn du Gäste hast? Gerne und gut – kommt und probiert es aus! Wenn auch nicht immer, denn ich gehe auch sehr gerne essen!

140. In welchem Laden möchtest du am liebsten einmal eine Minute lang gratis einkaufen? Im Autogeschäft einer bekannten deutschen Marke.

141. In welche Länder möchtest du noch reisen? Hoch in den Norden.

142. Welche übernatürliche Kraft hättest du gern? Leben retten und Menschen heilen – an Geist, Körper und Seele.

143. Wann wärst du am liebsten im Erdboden versunken? Uuups, nicht nur einmal!

144. Welches Lied macht dir immer gute Laune? Zwei mal drei macht vier

145. Wie flexibel bist du? Sehr spontan und sprunghaft unflexibel bis zum sofortigen Start!

146. Gibt es eine ungewöhnliche Kombination beim Essen, die du richtig gern magst? Ananas mit gerösteten Kakerlaken.

147. Was tust du, wenn du in einer Schlange warten musst? Warten. Wenn mich jemand anspricht, dann antworte ich – nur, werde ich mich hüten jemanden anzureden.

Behinderung, Junioren, Kuddelmuddel

Sie sind wieder da

Die Junioren sind gestern Abend wieder heil und (!) gesund im Heimatort angekommen. Sie hatten eine schöne Zeit, auch wenn der Kerle  gekotzt hat – die Betreuer sind damit sehr gut klar gekommen, haben Carsten einfach umgezogen, ihm seine Freiräume gelassen und ansonsten nicht gedrängt. Gut, das geht im Urlaub besser, als zuhause und fremde Menschen sind nicht so nah dran wie ich – aber es funktioniert. Carsten sieht aus wie ein Spitzmäuschen – ich werde päppeln müssen. Wiebke hat einfach nur genossen und ihr Ding durchgezogen. So möchte ich das auch können!

Hier sind nun kleinere Hügel an Wäsche zu waschen, das Wetter lädt dazu ein, im Bett zu bleiben, eventuell heiße Suppe zu essen – kurz, alles das zu tun, was wir monatelang nicht machen konnten …

So long – ich bin nicht mehr allein und die Einsamkeit hat grad wenig Chancen sich breit zu machen. Ich weiß aber, dass auch wieder andere Tage kommen – deswegen werde ich schweigend genießen!