Als ich das Bild des Jahres sah, musste ich weinen. Mir liefen die Tränen und ich habe mich geschämt. Was tun wir diesen Kindern an? Was denken wir, wer wir sind? Wir haben eine Welt und wir, hier in der westlichen Welt, führen uns auf, wie die Herrscher.
Ich nehme mich da nicht raus – auch wir leben, wie die Made im Speck. Wir haben immer etwas zu essen, ein Dach über dem Kopf, genug zum anziehen und warm ist es auch bei uns. Klar, habe ich Sorgen und Kummer, aber im Vergleich, geht’s mir Gold. Ich möchte gerne etwas tun! Aber sollte ich nicht vor der eigenen Tür anfangen? Sollte ich nicht das Elend in unserem Land sehen? Hier gibt es auch genug. In Deutschland gibt es Familien, die rechnen müssen und die für nach Weihnachten erst einmal auf die Tafeln angewiesen sind…
Alice sagt:
Es ist gut, dass auch diese Sicht zur Sprache kommt. Auch mir tut es weh, dieses Leid zu sehen. Schauen wir über unsere Landesgrenzen, ist es noch schlimmer. Uns geht es gut und ich wünsche mir, dass alle genug haben.
piri ulbrich sagt:
Wir dürfen nicht wegschauen, beim Bettler auf der Straße nicht, bei der alten Oma von nebenan nicht, dem zänkischen nörgeligen Alten nicht, nicht bei Fridays for Future und nicht bei dem Elend der Welt. Immer wieder über den eigenen Tellerrand gucken und wenn wir was machen können – machen, statt nur dumm zu reden! Und wenn wir nicht viel machen können, ein bisschen was geht immer.
Paula sagt:
Richtig, sehe ich auch so. Aber das Schuldgefühl trübt auch die klare Sicht auf die Dinge. Ich gebe nicht jedem Bettler auf Hamburgs Straßen etwas, den organisierten aus Rumänien z.B. nicht. Und ich werde nicht traurig, wenn ich das Bild des Jahres ansehe, sondern wütend, in erster Linie auf die Reichen und Regierenden in dem Land dieses Mädchens, die in erster Linie verantwortlich sind, und nicht wir hier in Deutschland!